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Kleiner Stadtmarsch Magdeburger wählen Baufavoriten

Drei Preisträger für den Ideenwettbewerb zum Kleinen Stadtmarsch in Magdeburg wurden geehrt.

Von Martin Rieß 12.01.2019, 00:01

Magdeburg l Das war eindeutig: An der Volksstimme-Leserbefragung zu den Entwürfen zur Bebauung des Kleinen Stadtmarschs wurden 2106 Stimmen abgegeben. Mit 753 und damit 35,8 Prozent kam das Magdeburger Büro Duong & Schrader auf den ersten Platz. Gestern wurde daraufhin der Publikumspreis für den Entwurf mit zwei Hochhäusern von den Bauherren, der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft und der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg, an Vui Van Duong und Steffen Cunaeus von Duong+Schrader und Schraderhaus überreicht. Ebenfalls wurden die Preise für die beiden Erstplatzierten an Matthias Rau von Steinblock Architekten und sowie an Thomas Nörthemann übergeben.

In der Publikumsabstimmung hatten es übrigens zwei weitere Entwürfe noch vor die prämierten Beiträge geschafft: Ein Entwurf mit Formen, die von klassischen Quadern abweichen und der dreieckige Flächen in seine Baukörper einsetzt, kam auf 315 Stimmen. Ein Vorschlag, der zwei Hochhäuser an der Elbe platziert hat, kommt auf 269 Stimmen. Auf dem Platz vier folgen die beiden Entwürfe der Jury-Preisträger mit jeweils 175 Stimmen.

Wie in der Abstimmung hatte es auch bei den Hinweisen besonders viele positive Stimmen für den Entwurf des Publikumspreisträgers Duong+Schrader gegeben. Gelobt wurde u. a., dass dieser Entwurf das Potenzial zu einem weiteren Wahrzeichen für Magdeburg habe, dass er mit dem Dom ein harmonisches Ganzes bilde und dass er gut zu Funkhaus und Stadthalle passe. Wie bei den anderen Entwürfen gab es aber auch einige kritische Stimmen: Es handele sich um eine Großstadtkopie und der Bezug zur Treppe zur Elbe sei nicht erkennbar.

Mit dem Bereich um die Schleusenstraße soll ein Teil des Werders bebaut werden, der in den Jahren zuvor für den Bau eines Medienzentrums vorgesehen war. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte es hier bereits eine Bebauung gegeben. Während ein Teil des Areals in den vergangenen Jahrzehnten nicht gepflegt wurde, befindet sich auf einem anderen eine Kleingartenanlage. Für diese haben die Bauherren und die Nutzer sich bereits darüber geeinigt, wann die Parzellen geräumt werden können.

Der Vermutung, dass die Magdeburger große Häuser lieben, wenn diese rund sind, widersprach MWG-Vorstand Thomas Fschbeck: Beim Hochhaus Lange Luise an der Erzbergerstraße kämen kantige Formen gut an. Die Bauherren sind an keinen der prämierten Entwürfe gebunden. Erklärtes Ziel ist allerdings, grundlegende Ideen des städtebaulichen Wettbewerbs in die weiteren Planungen einfließen zu lassen, so Wobau-Chef Peter Lackner. Das Gelände soll nach Möglichkeit nach der Erweiterung des Strombrückenzugs bebaut werden.

99 der 2106 Stimmen und damit 4,7 Prozent entfielen übrigens auf „Mir gefällt keiner der Entwürfe“. Diese Antwortmöglichkeit dürften auch jene gewählt haben, die eine Bebauung des Geländes gänzlich ablehnen. Eine entsprechende Anzahl an Hinweisen war auch auf den Formularen ausgefüllt worden, die in der Ausstellung im Volksstimme-Servicecenter in der Goldschmiedebrücke abgegeben werden konnten.

Unter den Teilnehmern der Abstimmung wurden Freikarten für Heimspiele des SCM und des FCM verlost. Die Gewinner werden in Kürze.