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Kommunalwahl Wofür Magdeburger Kandidaten stehen

Knapp 250 Besucher haben das Wahlforum der Volksstimme in Magdeburg besucht. Welche Inhalte die Kandidaten lieferten:

03.05.2019, 17:50

Magdeburg l Am 26. Mai 2019 finden in Magdeburg neben den Europa- auch die Stadtratswahlen statt. Im Volksstimme-Wahlforum beantworteten am Donnerstag Vertreter von elf der zwölf Parteien und Gruppierungen, die für den Stadtrat antreten, die Fragen der Redaktion und der Bürger. In mehr als zwei Stunden wurden im Moritzhof zahlreiche Themen angesprochen. Hier eine Auswahl:

Brennpunkte
Eine Zuhörerin verwies darauf, dass sie sich trotz aller Berichte bis heute in der Neustadt wohlfühle. Auf der anderen Seite verbessern Wohnblocks, die wahllos an neue Eigentümer verkauft wurden, und Spätshops mit Alkoholverkauf die Lage nicht. Tatsächlich, so Falko Grube (SPD), sei der Verkauf einiger Häuser vor Jahren ein Fehler gewesen. So etwas werde es nicht noch einmal geben. Doch ein Zurück sei nicht denkbar. Vielmehr könne man durch die Bebauung von Brachflächen in der Neustadt aber neue Lebensqualität ins Viertel bringen – das sei jetzt das Ziel.

Lydia Hüskens (FDP) verwies auch auf den Hasselbachplatz als Brennpunkt. Doch die Schließung von Kiosken sei keine Lösung. Die Stadt Magdeburg könne hier kaum Schließungen durchsetzen – ebenso wenig wie bei Bäckern oder Friseuren. Ein Sonderfall seien die Barbershops, in denen zulässigerweise rasiert werde, wo aber aus rechtlichen Gründen nicht frisiert werden dürfe. Was Ruhestörungen in der Neustadt oder am Hasselbachplatz angehe, sei dies ein ordnungsrechtliches Problem, das gelöst werden müsse.

Oliver Kirchner (AfD) mahnte an, dass sich andere Menschen eben nicht mehr wohlfühlten in den Brennpunkt-Vierteln. Und es gehe oft auch um ein Problem mit Sozialbetrug, das angegangen werden müsse.

Domplatz-Open-Air
Eine Bewohnerin der Altstadt kritisierte, dass der Magdeburger Domplatz über Monate vom Theater fürs Domplatz-Open-Air blockiert werde. Dem hielt Mirko Stage (Future) entgegen, dass das Open Air kulturell und touristisch eine Institution sei. Man müsse aber darüber nachdenken, ob die Veranstaltung jedes Jahr am gleichen Ort stattfinden müsse und ob’s denn auch mal wieder ein Schauspiel sein dürfe.

Madeleine Linke (Die Grünen) sieht derzeit keine Alternativen zum Standort. Es seien daher Lösungen gefragt, wie den Menschen der Raum auf dem Platz geöffnet werden kann, ohne den Theaterbetrieb zu gefährden.

Jugendliche
Wie es mit der Förderung Jugendlicher weitergehen solle, wollte ein Abiturient wissen. Von allen Seiten gab es ein Bekenntnis zum Thema. Burkhard Moll (Tierschutzpartei) meinte nur: „Wir sind dafür.“

Wigbert Schwenke (CDU) berichtete, dass an einer neuen Jugendbeteiligung gearbeitet werde. Mit dieser könne die Tradition des inzwischen nicht mehr existierenden Jugendforums aufgenommen werden.

Oliver Müller (Die Linke) befürwortete trotz eines guten Netzes in Magdeburg einen weiteren Ausbau der Angebote. Ein altes Thema sei die Leipziger Straße, wohin die Rolle 23 hinzieht.

Roland Zander (Gartenpartei) sieht Nachholbedarf: Es gebe neue Kitas. Da seien auch weitere Jugendclubs erforderlich. Hier dürfe die Entwicklung nicht wieder verschlafen werden.

Für Evelin Schulz (Bund für Magdeburg) ist der Ausbau von Angeboten eine Frage der Bürgerbeteiligung – und die sei ja gewünscht.

Josef Fassl (Tierschutzallianz) regte an, Freizeitangebote im Freien zu schaffen – z. B. Bademöglichkeiten in der Alten Elbe.

Weitere Jugend-Stichworte waren die Zukunft der Schulsozialarbeit, Jugendparlamente und Räume für Jugendinitiativen.