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Kulturnacht Eröffnung auf dem Floß

Mit einer Floßfahrt begann am Sonnabend die Magdeburger Kulturnacht. Bei bestem Wetter schlenderten Tausende über die fünf Kulturinseln.

Von Peter Ließmann 26.09.2016, 01:01

Magdeburg l Es ist nicht die Nacht der schrillen, lauten Töne, sondern des entspannten Gleitens durch Kleinkunst, Literatur, Musik und vieles mehr. Schlangestehen war nur selten angesagt, dafür aber immer einen engen Kontakt zu den Kunstschaffenden. Mehrere Tausend Magdeburger machten sich bei schönem Spätsommer-Wetter auf den Weg durch die 3. Kulturnacht. Gut beraten war, wer ein Programm dabei und eine Vorauswahl getroffen hatte, so reichhaltig war das Angebot.

Passend zum Motto der Kulturnacht „Freischwimmen“ ging es um 18 Uhr im Carl-Miller-Bad los - auf einem Floß. Darauf wurde OB Lutz Trümper in die Beckenmitte gezogen, wo er die Kulturnacht eröffnete. Vorher begrüßten ausländische Mitbürger die Besucher in afghanischer, syrischer, spanischer und russischer Sprache. Dann wagten sich Tänzerinnen der Theaterballettschule auf das Floß und tanzten eine Choreographie, die an Meerjungfrauen erinnerte. Vorher stieg Kammersängerin Undine Dreißig auf die Rutsche des Kinderbeckens, um ein Lied zu singen.

Das von den Organisatoren für die Kulturnacht gewählte Inselmodell (fünf Kulturinseln) hat sich durchaus bewährt, da viele Besucher gezielt einen der Veranstaltungsschwerpunkte ansteuerten, um dort die verschiedenen Angebote zu sehen. Ob die für die Nacht eingerichteten Buslinien (Nord/Süd) erfolgreich waren, muss am Ende die Fahrgastbilanz zeigen, augenscheinlich saßen meist nur wenige „Kulturnachtschwärmer“ in den Bussen. Die meisten Besucher waren tatsächlich zu Fuß oder auf Fahrrädern unterwegs.

Das Angebot war erstaunlich vielfältig, und immer wieder konnte man gleich zwei „(Kultur)Fliegen mit einer Klappe schlagen“, wie in den Museen, wo man nicht nur das Veranstaltungsprogramm sehen, sondern gleich noch einen Blick in die Ausstellungen werfen konnte. Alle teilnehmenden Kulturzentren waren gut besucht, auch die Gruson-Gewächshäuser, das Werk 4 und die Angebote auf dem Uni-Campus. Etwas im Ablauf zu kompromisslos war das sonst gute Angebot des Theaters „getaktet“. Wer nicht pünktlich war, hatte, etwa bei der Ballettprobe, das Nachsehen.