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Kunst in Magdeburg Auf der Insel des Glücks

Der Künstler Robert Hettich stellt im Hundertwasserhaus aus und hat eine ganz spezielle Verbindung zu Magdeburg.

Von Christina Bendigs 09.10.2017, 01:01

Magdeburg l Wie das Spiegelbild eines der Gemälde von Robert Hettich stehen am 6. Oktober 2017 die Besucher der Galerie Fabra Ars im Magdeburger Hundertwasserhaus davor. Die Werke des Malers sind noch bis zum 26.  Oktober in der Galerie zu sehen.

Eigentlich kommt Robert Hettich aus Tadschikistan. Und er lebt in Hannover. Aber zu Magdeburg hat er dennoch eine besondere Beziehung. Schließlich waren es Magdeburger, die einst zwei seiner Bilder kauften, an denen zuvor auch schon Eros Ramazotti bei einem Besuch in Hannover Interesse gezeigt haben soll. Der gab dort ein Konzert und war in eben jenem Hotel untergebracht, das Robert Hettich mit seinen Bildern ausgestattet hat.

"Es war komisch", erinnert er sich im Rahmen der Vernissage. Zunächst habe Eros Ramazotti Interesse an den Bildern gezeigt. „Und plötzlich habe ich Anrufe aus ganz Deutschland bekommen“, sagt er.

Am Ende sei es ein Magdeburger gewesen, der sich die Bilder sicherte. Magdeburg war zudem die erste ostdeutsche Stadt, die Robert Hettich 1989 noch vor dem Mauerfall betrat.

Dennoch: Neben Berlin, Moskau und Sankt Petersburg klingt Magdeburg nicht gerade nach Kunstmetropole. Dass Robert Hettich mit seinen Bildern dennoch nach Magdeburg kam, ist dem Hundertwasserhaus geschuldet. „Ich wollte einfach in diesem Haus ausstellen“, erzählt er.

Magdeburg könne sich glücklich schätzen, dieses Haus zu haben, für den 1964 geborenen Künstler ist es wie „eine Insel von einer glücklichen Welt“. Und wenn er auf die Farbgebung der Säulen und Ornamente im Haus blickt, fühlt er eine Verbindung zu Hundertwasser: „Wir sind auf einer Welle.“ Auch er wolle den Menschen mit seinen Bildern etwas Schönes zeigen und variiere dabei warme und kalte Farben.

Dabei hat er sich einen besonderen Stil zu eigen gemacht. Fast immer zeigt er Menschenansammlungen in Innen- und Straßenräumen. Aber er malt sie nicht mit klaren Konturen, sondern verschwommen, wie wenn beim gedankenverlorenen Blick ins Leere die Strukturen und Details des Betrachteten verloren gehen. Und seine Hoffnung ist, dass die Betrachter seiner Bilder sie am Ende nicht nur mit dem Auge sehen, sondern mit der Seele.

Der Künstler fühlt sich auch von Musik stark angezogen. Er spielte selbst Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug. Und wenn eines seiner Bilder entsteht, gehört Musik dazu.

Einmal habe ihm die Besucherin einer Vernissage gesagt, dass eines seiner Bilder sie an Johann Sebastian Bach erinnere. Dessen Musik sei tatsächlich gelaufen, als Hettich das Kunstwerk schuf. „Ich freue mich, wenn man die Musik auf den Bildern sieht.“

Die aktuelle Ausstellung steht unter dem Motto „Ein Bild – ein Ticket in eine andere Welt“. In seine Welt, sagt Hettich.