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Kunstfestival Abschied vom Aquanett in Magdeburg

Nach vier Wochen Kunstfestival steht am 9. Juli 2017 der Abschied vom "Opus Aquanett" in Magdeburg auf dem Programm.

07.07.2017, 13:41

Magdeburg l Letzte Runde für das Magdeburger Kunstfestival Opus Aquanett, das seit dem 10. Juni am Magdeburger Wissenschaftshafen am Charles-de-Gaulle-Platz die Besucher mit den verschiedensten Kunstgenres, mit Workshops, Diskussionen und Partys angelockt hat. Bis Sonntag gibt es noch einmal Programm, bevor abgebaut wird.

Robert Gruhne ist Sprecher des Vereins Kulturanker, der das Festival auf die Beine gestellt hat. Er sagt: „Vier abenteuerreiche Wochen nähern sich dem Ende. Die einzigartige schwimmende Ausstellung präsentiert 50 regionale bis internationale Künstlerinnen und Künstler mit mehr als 100 Kunstwerken zum Thema ,Wasser und Wandel‘.“ Gezeigt wird die Kunst auf zwei Schubleichtern im Hafenbecken. Freitag ab 16, Sonnabend und Sonntag von 12 bis 21 Uhr sind die beiden Ausstellungsschiffe geöffnet.

Daneben gibt es aber auch am letzten Wochenende wieder Programm. Freitagabend beginnt das letzte Konzert. Ab 20 Uhr steht zunächst die Magdeburger Elektroband Cubehog auf der Bühne. Der Sound bewegt sich mal sanft, mal treibend, mal gemütlich dahin. Darüber, darin, dabei die Stimme von Jessica, die zerbrechlich oder stark, bestimmend oder sich auch mal unterordnend dazugesellt. Um 21 Uhr folgt der britische Singer-Songwriter Rowan Coupland mit seinem Programm.

Sonnabend ab 13 Uhr können sich die Besucher des Geländes am Hafenbecken im Wissenschaftshafen dann am Siebdruck-Workshop vom Verein Escuelita probieren. Angeboten werden Plätze in zwei Blöcken, zu denen Anmeldungen per E-Mail an presse@escuelita-md.de möglich sind. Falls genügend Plätze sind, können sich auch spontane Besucher versuchen.

Ab 16 Uhr rückt die Literatur aus der Welt in den Fokus des Kunstfestivals. Der spanische Autor Rodolfo Häsler liest dann aus seinen Büchern. Die Elster, in Deutschland als Diebin verschrien, wird bei dieser Lesung in all ihren Facetten betrachtet. Sie taucht auf, mal zerzaust, mal mit bissigem Blick, und mal als Mutterfigur – ganz fern von dem, was in deutschen Fabeln dem Vogel zugeschrieben wird.

Magdeburgs Stadtschreiberin Inger-Maria Mahlke trommelt dann ausgeflogene Literaturschaffende zusammen: Unter dem Titel „Magdeburger in aller Welt“ möchte sie unter anderem mit ehemaligen Magdeburgern, die es in die literarische weite Welt – bis nach Leipzig ins Literaturinstitut – gezogen hat, im Wissenschaftshafen ankern, ihre literarischen Angeln und Netze auswerfen, um die Magdeburger einzufangen, wie es in der Ankündigung zu dieser Lesung heißt, die um 18 Uhr beginnt.

Musikalisch ausklingen wird das Festival Sonnabend ab 20 Uhr mit der Party „Aqualypse – Ende der Gezeiten“. Zunächst ist ab 20 Uhr Jonas Steur an der Reihe. Der Belgier landete unter anderem mit den Singles „Castamara/Silent Waves“ und dem Album „Born For The Night“ weltweite Clubhits. Zur um 23 Uhr beginnenden Abschlussparty legen die DJs auf vier Floors auf. In einer Ankündigung heißt es dazu: „Wenn die DJs die Aqualypse mit treibenden Beats personalisieren, steht eine musikalische Äonenwende an, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen lässt.“

Mit der Party am Sonnabendabend ist aber noch nicht alles aus. Zum einen können die Besucher auch am Sonntag noch die Ausstellung besuchen. Zum anderen bildet den Abschluss des Festivals im Programm die Performance „between the iron curtains“ von den Magdeburger Schreibkräften und Frank Schöpke im Schiffsbauch am Sonntag um 19 Uhr.

Im Eintrittspreis (acht Euro, ermäßigt sieben Euro) sind auch die Veranstaltungen des Tages inbegriffen. Das Ticket für Sonnabendabend kostet zehn Euro, fürs ganze Wochenende regulär 14, ermäßigt zwölf Euro.

Wenn das Opus Aquanett am Sonntagabend zum letzten Mal seine Türen schließt, steht für die ehrenamtlichen Mitarbeiter für die kommenden Tage noch viel Arbeit an: Dann muss abgebaut werden, die Schiffe müssen ausgeräumt, die Kunst verpackt und an ihre Eigentümer zurückgesendet werden. Damit das Material weiterverwendet wird, hatte der Kulturanker-Verein bereits 600 Paletten angeboten. Für die haben sich inzwischen genügend Interessenten gefunden. Nachbesitzer suchen derweil noch Balken, Möbelstücke, Autoreifen und „sechs Tonnen Sand in feinster Südsee-Qualität“.

Auf eine inhaltliche Nachhaltigkeit hoffen die Initiatoren obendrein: Mit dem Opus Aquanett habe der Kulturanker ein Kunst- und Kulturhighlight für Mitteldeutschland geschaffen, das auch die Bewerbung Magdeburgs als Europäische Kulturhauptstadt 2025 ins Bewusstsein rückt.

Das komplette Programm gibt es unter www.kulturanker.de.