1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Auf den Spuren der Magdeburger Moderne

Literatur Auf den Spuren der Magdeburger Moderne

Magdeburg ist eine Stadt der Moderne. Zum Bauhausjubiläum ist jetzt ein Heft mit Literatur von Autoren der heutigen Zeit erschienen.

Von Martin Rieß 06.02.2019, 00:01

Magdeburg l Magdeburg ist ein wichtiger Standort zum Bauhausjubiläum 2019. Mehrere Autoren haben sich für ein neues Heft der „Schreibkräfte“ – das inzwischen 14. – mit dem Thema befasst und Texte unter dem Titel „Bauhaus – Moderne“ beigesteuert. Der Förderverein der Schriftsteller und die Schreibkräfte stellen das Heft 7. Februar 2019 um 18.30 Uhr im Iba-Shop in der Regierungsstraße vor.
In ihren Beiträgen gehen neun Schriftsteller – Ammar Awaniy, Herbert Beesten, Karsten Steinmetz, Hendrik Fuchs, Charlotte Buchholz, Bettina Fügemann, Birgit Herkula, Mieste Hotopp-Riecke, Regine Sondermann und die Malerin Beate Schoppmann nicht allein auf die damalige Zeit ein. Mit einer bunten Textmischung werden mehrere Zeitebenen zitiert.
In „Tagungshotel 2.0“ von Hendrik Fuchs geht es auch um die Eindrücke eines Hauses und um Farben, in denen sich das Schicksal eines gewissen Pfahlberg erfüllt. Birgit Herkula spielt in „Bau Haus“ mit Wörtern in Reimen und nimmt die Leser mit an andere Orte der Welt, in denen die Moderne ihre Spuren hinterlassen hat. Das Hier und Jetzt sind für Mieste Hotopp-Riecke und Ammar Awaniy in ihren Kaffeehausgesprächen Themen. Sie gehen darauf ein, wie die Menschen miteinander umgehen. Karsten Steinmetz nimmt die Leser mit auf eine Reise nach Harbin. Bettina Fügemann thematisiert ebenfalls eine Reise. Bei ihr geht es aber um die Zeit des Nationalsozialismus, um Adolph Moritz und um Oskar Schindler. Charlotte Buchholz berichtet von einem Bauhaus-Ei im Glas.
So berichtet Regine Sondermann mit einem Fragment aus ihrem Roman „Der Glasarchitekt – Bruno Taut in Magdeburg“ davon, wie dieser nach Magdeburg kam und wie er mit Carl Krayl zusammenarbeitet. Dabei geht es um eine alles andere als einfache Zeit. Denn der Ausspruch „Wenn die Farben dich anschreien ...“ steht für zahlreiche Kontroversen gegen das bunte Magdeburg in den Zwanzigerjahren.
Die damaligen Stadtplaner um Bruno Taut sorgten mit ihrer Idee, mehr als 80 Gebäude der Stadt grellbunt zu streichen, für öffentlich geführte zum Teil heftige Diskussionen. Die Vorwürfe reichten von „sensationslüstern“ bis zu „Effekthascherei“ – und das waren noch die gemäßigten.
Einen Bogen zwischen dem Damals und Heute spannt Herbert Beesten, der erklärt, was es mit dem Albinmüllerturm und Verschwörungstheorien auf sich hat.
Nicht mit Farbe gespart hat auch die Malerin Beate Schoppmann. Von ihr werden im Literaturjournal Werke gezeigt, die sich dem Thema Architektur u. a. über Fassadenmuster, Schematismus von Plattenbauten und „Wohnmaschinen“ nähern.
Das Heft kostet 6,95 Euro. Es umfasst 44 Seiten und ist im Ost-Nordost Verlag Magdeburg erschienen. ISBN: 978-3-938 247-20-4.
Das Bauhaus wird 100 Jahre alt. Auf der großen Volksstimme-Themenseite gibt es Geschichten und Termine rund ums Jubiläum und wo Bauhaus den Menschen in Sachsen-Anhalt heute noch begegnet. Themenseite: 100 Jahre Bauhaus