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Magdeburg-Marathon „Atemlos“ durch die Innenstadt

Mehr als 5000 Läufer haben sich an der 12. Ausgabe des Magdeburg-Marathons beteiligt.

19.10.2015, 01:01

Magdeburg l Laufveranstaltungen leben auch von dem Geschehen, das sich abseits der Strecke abspielt. Musik, Getränke, Anfeuerer: Die Volksstimme hat den Lauf in der Innenstadt rund um den Dom, das Kloster und das Schleinufer begleitet und stellt die Menschen vor, die am Sonntag zwar keine Bestzeiten aufgestellt haben, dafür aber Läufern und Besuchern vielfach ein Lächeln aufs Gesicht zauberten.

Die Schalmeienkapelle:

Als eine größere Gruppe von Läufern auf den Domplatz einbiegt, setzt die Schalmeienkapelle Sülldorf an und spielt „Atemlos“ von Helene Fischer. Mehrere Läufer klatschen im Vorbeilaufen mit und müssen trotz Anstrengung lachen. Die Kapelle ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil beim Magdeburg-Marathon. „Wir wurden von den Organisatoren angesprochen, als wir mal im Stadion gespielt haben“, sagt Kapellenleiter Mario Hoffmann. Im Repertoire haben die Musiker von Schlager bis Pop alles. Hauptsache es macht Spaß. Man sei für die gute Laune am Streckenrand zuständig, sagt Hoffmann, dessen Kapelle im vergangenen Jahr 50. Geburtstag feierte.

Die Getränkestation:

Sehnlichst erwartet wird von den Läufern die Getränkestation am Dom. Hier bestücken die Marathon-Organisatoren um den Verein VLG 1991 Magdeburg, die Jugend-Footballer der Magdeburg Virgin Guards und Mitarbeiter der Maxxipharm Apotheke die Getränkebecher. „Die meisten wollen Wasser“, sagt Christine Spiegel. Angeboten an der Station wird auch Tee. Auch wenn einige Läufer „Ich nehm ein Bier“ rufen, geht es hier strikt alkoholfrei zu. Wie viele Becher sie schon befüllt habe, könne sie zwar nicht sagen. „Aber auf einen Tisch passen ungefähr 180 Becher“, erläutert Christine Spiegel. Bei 14 Tischen komme da schon einiges zusammen.

Die Streckenposten:

Sie stehen an der gesamten Strecke und wollen sich so einen Teil ihrer Abitur-Fahrt finanzieren. Etwa 50 Schüler der IGS „Willy Brandt“ sind an diesem Tag als Streckenposten eingeteilt. In Höhe der Elbewelle haben Michelle Schulz, Max Sperling und Lucas Karrasch Position bezogen. Die Zwölftklässler wollen im kommenden Jahr ihre Abschlussfahrt an die Adria nach Italien machen. Für ihren Einsatz beim Marathon gibt es eine Spende für die Schulkasse. Dass sie am Sonntag sehr zeitig aufstehen mussten, sei nicht schlimm. „Macht ja auch irgendwie Spaß“, sagt Michelle Schulz.

Die Anfeuerer:

Aus Genthin sind die Trommler des Jugendhauses „Thomas Morus“ angereist. Die Gruppe um Birgit Heinzelmann sitzt vor der Elbewelle und feuert jeden einzelnen Läufer mit Trommelwirbel an. Auch beim Tangermünder Elbdeichmarathon waren die Genthiner schon dabei. „In Magdeburg sind wir zum dritten Mal. Die Kulisse ist toll hier“, sagt Heinzelmann.

Die Zuschauer:

An der gesamten Strecke stehen Zuschauer und feuern die Läufer an. Einer von ihnen ist Winfried Groß aus Genthin. Er hat ein Schild gebastelt, um seinen Chef anzufeuern. Denn den hatte er ohne dessen Wissen beim Magdeburg-Marathon angemeldet. Auf dem Banner sind zwei rennende Ottifanten zu sehen. „Mein Chef heißt Otto“, sagt Winfried Groß. Vergangene Woche ist er schon beim Brockenlauf mitgerannt. Zwischen Groß und seinem Chef herrscht eine Art sportlicher Wettkampf. „Ist aber nicht ganz ernst gemeint“, sagt Groß, lacht und feuert auch die anderen Läufer an. „So langsam müsste aber auch mal Otto kommen“, sagt er und reckt sein selbst gebasteltes Schild in die Höhe.

Die Kulisse:

Ein großes Pfund, mit dem der Marathon wuchern kann, ist die Kulisse. Nach dem Überqueren des Nordbrückenzuges biegt das Lauffeld nördlich zum Sarajevo-Ufer ab und begibt sich in östliche Richtung auf den Fußgänger- und Radweg in Richtung Petriförder über die lang gezogene Elbuferpromenade vorbei am Magdeburger Dom zum Elbbahnhof. Von der Planckstraße aus geht es zur Hegelstraße. Über den Domplatz und Prämonstratenserberg erreicht das Lauffeld die Ernst-Reuter-Allee. Von dort geht es in östlicher Richtung zur Turmschanzenstraße und zum Herrenkrug. Zwar gibt es von einigen Läufern Kritik an der stellenweise zu engen Strecke. Viele loben aber die einzigartige Kulisse mit Elbe, Dom, und Kloster.

 

Gewonnen hat wie im vergangenen Jahr übrigens Jens Santruschek. Er brauchte 2:31:17 Stunden. Auch 2016 will er wieder starten: „Das gehört sich als Titelverteidiger so“, sagt er nach dem Lauf. Nadja Koch ist die schnellste Frau. Sie braucht 3:14:02 Stunden.