Magdeburger 2016Sie haben die Wahl

Los gehtʼs! Ab Sonnabend können Sie über Ihre "Magdeburger des Jahres 2016" abstimmen. 15 Kandidaten stehen für zehn Projekte.

Von Rainer Schweingel 26.11.2016, 00:01

Magdeburg l Die Volksstimme-Lokalredaktion Magdeburg hatte auch in diesem Jahr wieder die Qual der Wahl. Rund 70 Vorschläge für die Kandidatenliste zum "Magdeburger des Jahres 2016" waren in der Redaktion von Lesern eingetroffen.

Die Lokalredakteure, die das ganze Jahr über das Stadtgeschehen und seine Akteure begleiten, hatten die schwere Aufgabe der Auswahl. Denn die Vorschläge zeigen allesamt: Es mangelt in Magdeburg nicht an engagierten Elbestädtern. So finden sich jetzt 15 Kandidaten auf der Liste, die für zehn unterschiedliche Projekte stehen. Von einem Gemeindevorsteher über eine häkelnde Seniorin bis hin zu einer engagierten Tierpflegerin oder kämpfenden Gewerbetreibenden mit Herz – gibt es eine breite Palette an Magdeburgern, die sich für das Gemeinwohl in Magdeburg einsetzen.

Und das sind die Kandidaten im Kurzüberblick:

Moawia Al-Hamid: Der aus Syrien stammende Naturwissenschaftler kam vor 14 Jahren als Dozent nach Magdeburg. Im Ehrenamt steht er der islamischen Gemeinde vor. Er predigt auf Deutsch, bezieht klar Position gegen Hass und Terror und sucht täglich den Dialog mit den Magdeburgern. 2016 konnte seine Gemeinde nach langem Kampf ein neues Haus beziehen, das allen offensteht.

Heinz Baltus: Der langjährige Vorsitzende des 110-jährigen Rennvereins hielt den Verein und den Rennsport nach dem Hochwasser am Leben. Er und sein Verein ziehen zu Renntagen Tausende Besucher an und sind das Aushängeschild für den Pferdesport in Magdeburg.

Nadja Benndorf und Nicole John: Die jungen Frauen gründeten den Verein "Kinderklinikkonzerte e. V.". Die Rettungssanitäterin und die Informatikerin organisieren in Magdeburg und anderswo kleine geheime Klinikkonzerte für Kinder und machen so Schmerz und Krankheit für einen Moment vergessen. Bands wie Revolverheld und Silbermond haben bereits im Klinikum Olvenstedt gespielt.

Jürgen Canehl und Norman Dreimann: Beide sind die Hauptorganisatoren des Fahrradaktionstages, der 2016 zum sechsten Mal stattfand und einen Rekordzuspruch erlebte. Auch abseits des Aktionstages sind beide Vorkämpfer und Anwälte aller radelnden Magdeburger.

Julia Forst: Die Tierpflegerin im Zoo nahm die weißen Löwenbabys mit nach Hause und zog sie auf. Mit Hilfe ihrer fürsorgliche Pflege hatten die kleinen Großkatzen ein deutlich bessere Überlebenschance und sind längst putzmunter und gesund.

Sabine Große und Andreas Haese: Die Sportartikelhändlerin und der Apotheker kämpfen unabhängig voneinander für den Verbleib bzw. Rückkehr ihrer ausländischen Azubis bzw. Mitarbeiter aus Armenien und Albanien in ihre Firmen. Sie wollen beide nach Magdeburg zurückholen, weil sie hier schon lange lebten und eine Chance auf eine neue Heimat verdienen, auch wenn die Mitarbeiter formal keine Flüchtlinge sind.

Ingeborg Hartmann: Sie ist Magdeburgs „Häkel-Oma“. Die Frührentnerin strickt für bedürftige Kinder und hat seit 2013 mehr als 400 Teddys und Puppen  an Kinder verschenkt, denen es nicht so gut geht. Über Facebook vernetzt sie sich mit Gleichgesinnten und häkelt kräftig weiter für den guten Zweck.

Petra Isenhuth: Die Magdeburgerin leistet Nothilfe nach Katastrophen und koordiniert die Versorgung von notleidenden Menschen mit Medikamenten an Orten, wo Chaos herrscht. Sie gehört zu den Mitgliedern der  „Apotheker ohne Grenzen“. Die Magdeburgerin war in diesem Jahr drei Monate auf den Philippinen im Einsatz.

Bruno Krayl: Der Sohn von Carl Krayl gilt als Bewahrer und Förderer des Neues Bauens, das Magdeburg in den 1920er Jahren weltberühmt machte. Zugleich ist er Nestor und geistiger Vater der gleichnamigen Ausstellung im Museum und hat mit der Planung von Neu-Reform in Magdeburg seine eigenen Spuren hinterlassen.

Frank Schuster, Hans-Jörg Schuster und Klaus Zimmermann: Die im Denkmalschutz engagierten Brüder Frank und Hans-Jörg Schuster sowie Klaus Zimmermann als Vorsitzender des Kuratoriums haben wesentlichen Anteil daran, dass das Katharinenportal 50 Jahre nach der Zerstörung der Katharinenkirche jetzt wieder im Breiten Weg aufgebaut und damit ins Bewusstsein der Magdeburger zurück geholt werden konnte.

Bis zum 31. Dezember können Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier abstimmen. Das Geheimnis wird am 17. Januar 2017 auf einer Ehrengala im Opernhaus gelüftet.