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Corona Magdeburger Kultur-Woche mit Konzerten, Kino und Führungen in den Startlöchern

Trotz Pandemie: Warum die Veranstaltungen der Kultur-Szene vom 24. bis 30. April 2021 in Magdeburg eine Bewährungsprobe für den Sommer 2021 sind

Von Christina Bendigs Aktualisiert: 20.4.2021, 05:41
Das Netzwerk Freie Kultur Magdeburg richtet die Woche voller Kultur aus. Tickets gibt es noch über die Internetseiten der Veranstalter.
Das Netzwerk Freie Kultur Magdeburg richtet die Woche voller Kultur aus. Tickets gibt es noch über die Internetseiten der Veranstalter. Screenshot: Netzwerk Freie Kultur Magdeburg

Magdeburg. Lange haben sie darauf hingearbeitet, nun wird es langsam ernst: Die „Woche voller Kultur“, um die die Kulturschaffenden aus Magdeburg in den vergangenen zwei Monaten gerungen haben, soll am Sonnabend, 24. April 2021, im Oli-Kino starten. Von Kabarett-Abend über Konzerte bis hin zu Stadtführungen hat das Netzwerk Freie Kultur Magdeburg im Schulterschluss mit der Stadtverwaltung und den kommunalen Veranstaltungshäusern ein abwechslungsreiches Programm gestaltet. Knapp 700 Magdeburger sollen bis zum 30. April 2021 in den Genuss einer Kulturveranstaltung kommen – angesichts der Coronavirus-Pandemie natürlich unter strengsten hygienischen Auflagen und Bedingungen.

Die Nachfrage ist da, berichtet Christian Szibor als einer der Sprecher des Netzwerks Freie Kultur. Der Kartenverkauf sei gut angelaufen, bei der Festung Mark, die Christian Szibor leitet, hatten Stammkunden schon im Vorfeld Karten reserviert. Durch die begrenzte Teilnehmerzahl seien viele Veranstaltungen gut gebucht. Und er ergänzt: „So muss künftig Kultur gemacht werden.“ Was er damit meint ist, dass freie und kommunale Einrichtungen zusammenarbeiten und die Stadtverwaltung die Organisation der Veranstaltungen konstruktiv begleitet. Das in der Pandemie gegründete Netzwerk fange jetzt an, sich zu bewähren.

Das Modellprojekt soll weitere Öffnungsschritte ermöglichen, schaut Christian Szibor voraus. Die Hygienevorschriften sind deshalb besonders streng: Schnelltests, Besucherlisten mit Identitätsnachweis, Abstandsregelungen bei den Veranstaltungen selbst – das sind nur einige der Voraussetzungen für die Veranstaltungen, die täglich von insgesamt maximal 100 Personen besucht werden dürfen. Auf keinen Fall soll riskiert werden, dass sich der kleine Spalt, der sich mit der Möglichkeit von Modellprojekten für die Kulturszene geöffnet hat, wieder schließt.

Kultur-Einschränkungen gelten seit mehr als einem Jahr

Seit mehr als einem Jahr leben die Kultureinrichtungen mit Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Viele Künstler und Veranstaltungshäuser sind existenziell bedroht. Was jetzt gebraucht werde, sei Zuversicht für alle Beteiligten. Szibor ist überzeugt: „Trotz der angespannten pandemischen Situation ist die Woche voller Kultur ein guter Weg. Ich bin mir sicher, dass wir keinen Beitrag zu einer Gesundheitsgefährdung leisten.“

Was bleibt, ist der bange Blick nach Berlin und die Entscheidungen der Bundesregierung zur Corona-Pandemie. In einem Videomeeting sollen in Kürze noch einmal alle Eventualitäten abgeklopft und abgewogen werden, wie sich die Magdeburger Kulturszene in welchem Fall verhalten will. Sollte zum Beispiel ab Mitte der Kulturwoche gelten, dass die Veranstaltungen nur mit einer Inzidenzzahl unter 100 stattfinden können, müsse entschieden werden, ob die Kulturszene dann geschlossen absagt oder nur jene Veranstaltungen, die ab Mitte der Woche stattfinden.

Die Woche voller Kultur ist für die Magdeburger schon eine kleine Bewährungsprobe. Die Veranstaltungen und das Infektionsgeschehen sollen gründlich ausgewertet werden und dienen bereits als Vorlage für den Magdeburger Kultursommer. Das ist das Großprojekt, um das sich die Magdeburger Kulturszene derzeit bemüht. Dafür soll Fördergeld beantragt werden. Zahlreiche Veranstaltungsräume, vor allem im Freien, sollen im Sommer für Veranstaltungen genutzt werden, die coronakonform Kultur ermöglichen.