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Marathon Zwei Magdeburger laufen in New York

Zwei Magdeburger starten für das Hundertwasserhaus beim New York City Marathon. Für sie ist durchkommen alles.

Von Christina Bendigs 12.10.2017, 01:01

Magdeburg l Wenn Jens Host und Petra Meier am 1. November 2017 in den Flieger in Richtung New York steigen, dann gibt es für sie einige spezielle Dinge, die im Handgepäck auf gar keinen Fall fehlen dürfen: Ihre Laufschuhe und die Laufsocken.

Nein, sie wollen nicht etwa in der Luft die Laufschuhe schnüren. Sie wollen am New York City Marathon teilnehmen. Alles andere ist ersetzbar. Aber sollten unterwegs die Schuhe verloren gehen, könnte das zum Problem werden. Deshalb geht das Paar in diesem Punkt kein Risiko ein.

Beim Marathon starten sie für das Magdeburger Hundertwasserhaus. Petra Meier wohnt dort und ist Nachbarin von Matias Tosi. Der wiederum ist Künstlerischer Leiter des Hauses, und als er von der Idee der beiden hörte, für das Hundertwasserhaus an den Start zu gehen, war er hellauf begeistert. So wird das Hundertwasserhaus auch einen Teil der nicht unerheblichen Kosten sponsern, die mit dem Lauf verbunden sind.

„Magdeburg ist unser beider Heimatstadt“, sagt Jens Host, „und wenn wir dort an den Start gehen, kann das nur gut sein“, sagen sie. Sie werden unter dem Motto „Otto bricht Rekorde“ starten. Aber den Lauf wollen sie im „Wellnessprogramm“ absolvieren, dabei sein ist alles und ankommen das Wichtigste – zumal die beiden als Hobbyläufer unterwegs sind.

Dennoch ist die Aufregung groß. Für Jens Host war die Teilnahme ein langgehegter Traum: „Ich wollte immer bis zu meinem 50.  Geburtstag beim New York City Marathon mitmachen“, erzählt er. Seinen 50. Geburtstag hat er inzwischen schon gefeiert, aber das Jahr ist noch nicht herum.

Die Marathonstrecke ist aber eigentlich nicht seine Lieblingsstrecke. Normalerweise stellt sich der Polizist größeren Herausforderungen: Ein- bis zweimal pro Jahr läuft er Wettbewerbe über 60 bis 80 Kilometer, war unter anderem auch bei der Brocken-Challenge dabei und lief von Göttingen aus den Brocken hinauf.

Anstrengend sei das auf jeden Fall. Aber es sei immer wieder der Reiz da, es zu versuchen und zu sehen, ob Körper und Geist das schaffen. Bislang sei er immer ins Ziel gekommen – und zwar mit einem Lächeln, wie seine Lebensgefährtin Petra Meier bestätigt.

Für sie wird es der erste Marathon sein, an dem sie teilnimmt. Die Aufregung ist natürlich groß. Vor nicht allzu langer Zeit sind die beiden zusammen in Wolmirstedt 30  Kilometer gelaufen. „Dann schaffen wir auch die Marathonstrecke“, sind sich beide sicher.

Dabei läuft Petra Meier erst seit 2015. Durch Jens Host sei sie darauf gekommen. Damals fing sie mit zwei Kilometern an und steigerte sich dann nach und nach. „Ich habe aber auch einen guten Trainer gehabt“, sagt sie. Natürlich ihr Lebensgefährte, der sie angespornt hat.

Auf den New York City Marathon freuen sich beide riesig. „Das ist ein Fest! Vor dem Start und danach, und dann die Zuschauer, die einen über die Strecke tragen“, schwärmt Jens Host.

Dreimal pro Woche sind die beiden Läufer in Magdeburg unterwegs und trainieren für das große Ereignis. Abendliche Läufe gehören dazu. Wobei es auch hier nicht bierernst zugehe. Kürzlich hielten sie sogar an der Herbstmesse an und gönnten sich fürs Ziel eine Tüte Schmalzkuchen. „Und manchmal halten wir auch an, weil wir etwas Schönes entdecken, Tiere oder ein stimmungsvoller Sonnenuntergang oder Nachtansicht“, erzählt Petra Meier.

Ob es nicht auch einmal Abende gibt, an denen die Couch verlockender ist? „Ja, natürlich“, gestehen beide ein. Aber diese Tage sind selten. Und dann schnüren sie ihre Schuhe zwar mit Unlust, aber spätestens nach dem ersten Kilometer ist alles gut.

„Ich laufe mich regelrecht leer“, erklärt Jens Host, warum ihm das Laufen so viel Freude bereitet. Am Anfang denke er noch über die Arbeit nach, aber am Ende sei er ganz frei von diesen Gedanken. Außerdem könne er laufen, wann und wo immer er will. Auch das nennen die beiden als einen Vorteil ihres Hobbys.