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MDCC-Arena FCM-Fans fordern großen Stadion-Wurf

Die FCM-Fans fordern ein Bekenntnis der Stadt zur großen Umbauvariante für das Magdeburger Stadion. Der Stadtrat soll sich positionieren.

Von Katja Tessnow 16.05.2017, 23:01

Magdeburg l Seit Anfang Mai liegen zwei Umbauvarianten für die durchs permanente rhythmische Hüpfen Tausender Fans wacklige Nordtribüne der MDCC-Arena vor. Vier Millionen Euro soll der Umbau zum statisch besser gesicherten Stehplatzbereich bei gleichbleibender Kapazität von 5500 Plätzen kosten. Variante zwei sieht den Umbau zur Stehplatztribüne samt Ausbau auf 10.000 Plätze vor und wird mit sechs Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt könnten so 30.000 Fans die Spiele verfolgen.

Am 8. Juni soll der Stadtrat Magdeburg entscheiden, zuvor aber sollen Verein und Fans ihre Meinung sagen. Die Fans – Block U und Fanrat e. V. – haben am Sonntag eine offizielle Stellungnahme zum Thema abgegeben und auf verschiedenen Internet-Fanforen veröffentlicht.

Wenig überraschend, denn schon zu Monatsbeginn auf Spruchbändern ins Stadion getragen, positionieren sich die Fans klar für die große Umbauvariante samt Erweiterung und führen dafür vier Argumente an.

Erstens: Langfristig sei die Erweiterung die finanziell sinnvollere Variante. „Zukunftsweisend für den Magdeburger Fußball“ sei zweitens davon auszugehen, dass „die sportliche Entwicklung des 1. FC Magdeburg noch nicht abgeschlossen ist“ und die Zuschauerzahlen künftig weiter steigen.

Drittens führen die Fans den sozialen Aspekt eines erweiterten Stehplatzbereiches an. Als einer der günstigsten Stadionbereiche sei er Sammelpunkt aller Bevölkerungsschichten und stifte Zusammenhalt und Identifikation für den Verein. „Fußball in Magdeburg würde bezahlbar bleiben“, so die Überzeugung der Fans mit Blick auf die Ticketpreise. Schließlich, viertens, sei der Ausbau der Stehplatzbereiche „fanorientiert“ – im Gegensatz zur „Versitzplatzung“ und zur Verwendung „auswechselbarer Sponsorennamen“ fürs Stadion, die einen Verlust an Wiedererkennungswert und Identifikationsmöglichkeiten bedeuteten.

Durchgängig sprechen die Fans in ihrer Stellungnahme zum Zeichen ihrer gewachsenen Leidenschaft für den Verein vom Heinz-Krügel-Stadion. Den bundesweit üblichen Verkauf von Stadion-Namensrechten – hier an das ansässige Kommunikationsunternehmen MDCC – lehnen sie ab. Abschließend rufen Block U und Fanrat den Oberbürgermeister und den Stadtrat dazu auf, „den Wünschen des Großteils der Magdeburger Fußballfamilie und damit auch denen der Leute, die dieses Stadion zukünftig nutzen werden, nachzukommen“.

Noch vor dem für Juni angesetzten Ratsentscheid macht die Fraktion der Gartenpartei den Stadionumbau am kommenden Donnerstag zum Thema im Stadtrat. Unter dem Titel „Eilentscheidung, Sanierung der MDCC-Arena“ fordert sie einen Baubeginn noch 2017. Die Gartenpartei stellt sich hinter die Fans und bekräftigt deren Forderung nach Umsetzung der großen Umbauvariante. „Da die notwendigen Gutachten sowie Vorprüfungen bereits abgeschlossen sind, kann die Umsetzung als Sofortmaßnahme noch in diesem Jahr erfolgen“, ist die Fraktion überzeugt.

Wegen der statischen Probleme hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Austragung von Relegations- oder Zweitliga- spielen in Magdeburg zunächst untersagt. Nach Vorlage eines geänderten Stadion-Nutzungskonzeptes (Öffnung Block 13 für Gästefans) wurde das Verbot am 9. Mai 2017 zurückgenommen.