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MDCC-Arena Künftig Klarheit beim Stadionbier

Fehlende Kennzeichnung und falsche Aussagen rund um den Verkauf von (alkoholfreiem) Bier im Stadion: Jetzt lenkt der Versorger ein.

Von Rainer Schweingel 05.09.2015, 01:01

Magdeburg l Der Bier-Test der Volksstimme nach dem FCM-Spiel gegen Chemnitz hatte aufgedeckt: In den Bierbechern der Fans schäumte alkoholfreies Bier. Das ist nicht weiter schlimm - dumm nur, dass der Versorger im Stadion weder die ausliegenden Getränkekarten beim Bier mit dem Zusatz „alkoholfrei“ versehen hatte, noch das Personal angewiesen hatte, zumindest bei Nachfragen von Kunden auf die Alkoholfreiheit des Biers hinzuweisen.

Und so brachte das Ergebnis des Bier-Testes mit Unterstützung des Oehmi-Analytik-Labors nachträglich viele Fans in Wallung. Sie fühlten sich vom Versorger im Stadion regelrecht verklapst. Die Wut steigerte sich noch mehr, weil der Versorger nach der Veröffentlichung und der daraus folgenden Kritik für seine Stadionkunden auf Tauchstation ging. Anrufe und Mails von der Volksstimme liefen ins Leere, wurden weder abgenommen noch beantwortet. Erst in dieser Woche gelang es der Volksstimme endlich, einen Kontakt zum Versorger CE Veranstaltungslogistik und Eventcatering herzustellen, um seine Sicht der Dinge der Öffentlichkeit schildern zu können. Auf Volksstimme-Anfrage reagierte David Rompe, zuständig für Verkauf, Bühnen und Logistik, am Telefon allerdings nur kurz und knapp: „Wir möchten uns dazu nicht äußern. Aber Sie können schreiben, dass wir beim nächsten Mal alles groß ausschildern werden.“

Das dürfte auch deshalb schon notwendig sein, weil das nächste Heimspiel des 1. FC Magdeburg am 15. September von Verein und Sicherheitsbehörden nicht als Risikospiel eingestuft worden ist. Somit gibt es wieder ganz normales (alkoholhaltiges) Bier, was sich dann nicht nur im Becher, sondern auch auf den ausliegenden Getränkekarten von seinem alkoholfreien Pendant unterscheiden sollte.

Die Volksstimme fragte in diesem Zusammenhang auch bei der städtischen Magdeburger Messe- und Veranstaltungs GmbH MVGM nach. Sie bewirtschaftet die Arena im Auftrag der Stadt Magdeburg und vergibt auch die Cateringrechte.

Deren Geschäftsführer Steffen Schüller erklärte auf Volksstimme-Nachfrage: „Wir haben die berechtigte Kritik im Rahmen der Analyse, welche nach jedem Spiel erfolgt, mit ihm ausgewertet und er hat für die Zukunft eine klare Kundeninformation zugesagt.“ Da bei den nächsten Spielen der Alkoholausschank wieder möglich sei, bestehe allerdings kurzfristig kein Überprüfungsbedarf. Beim nächsten Sicherheitsspiel mit Alkoholverbot werde man aber „die Durchsetzung der verbesserten Kundeninformation und auch noch mal die Umsetzung des Alkoholverbotes prüfen“, sagte Schüller zu. Über weitere Konsequenzen sagte Schüller nichts und verwies auf die Verschwiegenheitsregelung zu den Details von Cateringverträgen mit dem Versorger, speziell was Laufzeiten und Vertragsinhalte angehe. Allerdings: Die Versorgung im Stadion ist ein lukratives Geschäft. Bei der Ausschreibung 2012 wurden Gespräche mit mehr als 30 Gastronomen geführt. Konkurrenzdruck ist also da.