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MDCC-Arena Volles Haus bei leeren Rängen

Der Umbau des Gästeblocks der Magdeburger MDCC-Arena sollte Pufferblöcke überflüssig machen. Doch sicher ist das nicht.

Von Rainer Schweingel 22.07.2016, 01:01

Magdeburg l Wie viele Fans dürfen künftig die Spiele des 1. FC Magdeburg in ihrem „Wohnzimmer“ MDCC-Arena verfolgen? Diese Frage lässt sich auch nach dem Umbau des Gästebereichs im Stadion nicht eindeutig beantworten. Am Donnerstag erfolgte im Stadion zwar erfolgreich die Abnahme der 290000-Euro-Maßnahme. Ob damit aber künftig bei jedem Spiel alle Plätze in der Arena an Fans verkauft werden könnten, ist trotzdem nicht gesichert.

Auf Nachfragen der Volksstimme gab es dazu unterschiedliche und unpräzise Aussagen. Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra sagte am Abend: „Das Fassungsvermögen des Stadions liegt nach wie vor bei 27000 Zuschauern. Ob 27000 Zuschauer auch eingelassen werden, ist aber Sache des jeweiligen Veranstalters.“

Bei Spielen des FCM ist das der Verein 1. FC Magdeburg. Sprecher Norman Seidler: „Es ist das Ziel des FCM, grundsätzlich die volle Kapazität des Stadions bei Bedarf auszuschöpfen. Das war ja gerade das Motiv für den Umbau im Stadion, den wir uns von der Stadt gewünscht hatten.“

Ob der FCM alle vorhandenen Plätze verkauft, hängt allerdings auch von anderen Faktoren ab. Vor jedem Spiel im Stadion gibt es eine Sicherheitsberatung u. a. mit Polizei, Sicherheitsdiensten und Stadtvertretern, in der über Risiken der jeweiligen Spiele diskutiert wird. Dort wird dann eine Empfehlung an den FCM abgegeben, wie zu handeln ist und ob – so war es in der Vergangenheit – aus Sicherheitsgründen Blöcke als Puffer zu den Gästebereichen freigelassen werden sollten. Begründet wurde das bisher vor allem mit den schlechten baulichen Abtrennungen. Das Problem ist ja nun eigentlich beseitigt.

Zum Spielfeld hin gibt es jetzt einen Übersteigschutz. Zu den Nachbarblöcken wurden fünf Zentimeter dicke und 2,50 Meter hohe Glaswände auf die Ränge geschraubt. Auf beiden Seiten wurde auf die Wände ein schwer entflammbares Fangnetz als Überwurf- und Übersteigschutz aufgesetzt. Und der Zugang zum Gästebereich wurde verändert. Hier wurden größere Metallzäune aufgestellt, um ein Zusammentreffen von verfeindeten Fans zu verhindern. Akut wird die Frage, wie viele Fans ins Stadion dürfen, spätestens am 21. August. Dann trifft der FCM im DFB-Pokal auf Eintracht Frankfurt und erwartet ein ausverkauftes Haus. Die Nachfrage ist schon jetzt riesig, obwohl bisher nur ein eingeschränkter Verkauf für Dauerkartenbesitzer und Vereinsmitglieder läuft. Eine Entscheidung wird es dem Vernehmen nach wohl erst rund eine Woche vor dem Spiel auf der Sicherheitsberatung geben.

Sollten in deren Ergebnis dann wieder Blöcke freigelassen werden und es gibt dann erneut ein volles Haus bei leeren Rängen, wird sich die versammelte Fangemeinschaft fragen, warum überhaupt umgebaut wurde.