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Coronavirus Misstrauen im Land gegen Impfstoff

Die Skepsis beim Impfstoff von Astra-Zeneca wächst. Weniger als ein Viertel der nach Sachsen-Anhalt gelieferten Dosen sind bislang verimpft.

18.02.2021, 00:00
ARCHIV - 08.02.2021, Großbritannien, Leeds: Sgt. Phil Morris, Regimental Aid Post vom 4. Battalion Royal Regiment of Scotland, füllt eine Spritze mit dem Astrazeneca-Impfstoff, bevor er eine Person im Impfzentrum Elland Road damit impft. (zu dpa «Nur zweite Wahl? - Astrazeneca und das Imageproblem») Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - 08.02.2021, Großbritannien, Leeds: Sgt. Phil Morris, Regimental Aid Post vom 4. Battalion Royal Regiment of Scotland, füllt eine Spritze mit dem Astrazeneca-Impfstoff, bevor er eine Person im Impfzentrum Elland Road damit impft. (zu dpa «Nur zweite Wahl? - Astrazeneca und das Imageproblem») Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ PA Wire

Magdeburg l Der Impfstoff von Astra-Zeneca droht zum Ladenhüter zu werden. Nur rund 3700 Menschen im Land haben sich bislang damit spritzen lassen, vier Mal so viele könnten es theoretisch sein. In den vergangenen zwei Wochen hat der Hersteller mehr als 19 000 Dosen nach Sachsen-Anhalt geliefert. Mit den Impfungen geht es offenkundig schleppend voran.
Am Klinikum Magdeburg etwa. Dort sind in der vergangenen Woche laut Klinik-Sprecherin Kathleen Radunsky-Neumann 400 Astra-Zeneca-Dosen geliefert worden. Verimpft habe man davon beim Impftag am Dienstag nur 150 Dosen. Rund 50 Termine hätten die Mitarbeiter abgesagt, berichtet sie. „Wir werden diese Woche wohl nicht alle Ampullen wegimpfen“, sagt Radunsky-Neumann. „Es gibt Verunsicherung unter den Mitarbeitern“, berichtet die Sprecherin.
Pflegekräfte und Ärzte sind aktuell die Zielgruppe für den Astra-Zeneca-Impfstoff. Für Menschen ab 65 Jahre ist er nicht zugelassen, weil Daten zur Wirksamkeit bei Älteren fehlen. Insgesamt liegt die Wirksamkeit bei etwa 70 Prozent, rund 20 Prozentpunkte unter dem Wert der Wirkstoffe von Biontech und Moderna. Zudem hat es zuletzt verstärkt Berichte über auftretende Nebenwirkungen gegeben. Im Elisabeth-Klinikum in Halle traten nach der Impfung von 320 Mitarbeitern bei etwa zehn Prozent Nebenwirkungen wie erhöhter Temperatur und Schüttelfrost auf. Fünf Mitarbeiter konnten daraufhin nicht ihren Dienst antreten. In Niedersachsen stoppten Krankenhäuser Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin vorübergehend, weil zu viele Mitarbeiter dadurch ausgefallen waren.