Erste Hilfe Magdeburger üben Hunderettung
Mit einem Erste-Hilfe-Kurs haben sich die Johanniter erstmals Hundebesitzern in Magdeburg gewidmet.
Magdeburg l Ausbildungsleiter Jens Hemtschak konnte dafür nicht nur Tierärztin Dr. Andrea Behrens sowie Hundetrainerin und -therapeutin Kristeen Albrecht als Experten gewinnen, sondern stieß mit dem Angebot auf ein großes Interesse. Die Resonanz war größer als die verfügbaren Plätze im Johanniter-Sitz an der Enckekaserne. Nachvollziehbar – über 10.000 Hunde sind in der Stadt gemeldet.
Unter den Teilnehmern waren auch SCM-Trainer Bennet Wiegert und seine Frau. Sie haben zwei Hunde, „aber wir hatten zum Glück noch keinen Notfall. Uns ist wichtig zu erfahren, was wir im Ernstfall tun können“, so Wiegert. Gewappnet sein für den Ernstfall war der Hauptbeweggrund für einen Großteil der Anwesenden, sich an dem etwa vierstündigen Kurs zu beteiligen.
Grundlegend folgen die Rettungsmaßnahmen für Tiere dem Prinzip der Maßnahmen für Menschen, so Hemtschak. Größter Unterschied ist die Tatsache, dass „bei einem Hund so lange Maßnahmen wie Beatmung oder Herzdruckmassage vorgenommen werden, bis dieser wieder aufstehen kann. Menschen versorgt man in der Regel so lange, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind.“
Was zu tun ist, wenn der Vierbeiner sich etwa bei einem Spaziergang verletzt, machte Andrea Behrens deutlich. „Bewahren Sie Ruhe, denken Sie an den Eigenschutz und schütteln Sie das Tier nie“, so einer der vielen Hinweise der Ärztin. Sie verwies auch darauf, dass Hunde unter Schmerzen um sich beißen können, was den Bedarf an Eigenschutz erklärt. „Halten Sie Ihren Kopfbereich außerhalb der Bissweite und untersuchen Sie Ihr Tier Schritt für Schritt.“
Dazu zählt etwa die Kontrolle der Atemwege, des Herzens und des Brustkorbs. Atemzüge seien nach Möglichkeit in einer Ruhephase zu messen, am Hinterbein lasse sich der Puls messen. „Es hilft Tierärzten und Kliniken, wenn Sie Ihre Beobachtungen und Erkenntnisse bereits vor dem Eintreffen in einer Praxis telefonisch durchgeben, damit man vor Ort gut vorbereitet ist“, sagte Andrea Behrens weiter.
Eine Herzdruckmassage erfolgt bei größeren Hunden in der Seitenlage, wobei sich die Herzspitze hinter dem linken Ellenbogen erfühlen lässt. Die Massage selbst „erfolgt im Takt des Liedes ‚Staying Alive‘ der Bee Gees“. Diese wechsele sich bei Bedarf mit einer Mund-zu-Schnauze-Beatmung für eine Herz-Lungen-Wiederbelebung ab. Für praktische Übungen wurde ein Hundedummy genutzt, so dass die Theorie gleich angewandt werden konnte.
Wie die Premiere ist auch ein zweiter Erste-Hilfe-Kurs für Hunde der Johanniter (Preis pro Teilnehmer: 40 Euro) bereits ausgebucht. Weitere befinden sich in der Planung. Informationen dazu sind unter Telefon 0391/7357083 oder per E-Mail an ausbildung.magdeburg@johanniter.de zu erfahren.
