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Mitmachprojekt Kinder gestalten Oper am Theater Magdeburg

Eine gelungene Bühnenversion der Kindermitmachoper „Die Entführung aus dem Serail“ präsentierte das Theater Magdeburg.

Von Christina Bendigs 03.06.2018, 01:01

Magdeburg l „Zugabe! Zugabe! Zugabe!“, skandierten die Mädchen und Jungen, die die Premiere der Kindermitmachoper „Entführung aus dem Serail“ nach Wolfgang Amadeus Mozart am 1. Juni 2018 im Opernhaus Magdeburg gesehen haben. Dirigent Pawel Poplawski kam dieser Forderung gern nach. Gemeinsam sangen alle noch einmal die Abschlussstücke „Vaudeville“ und „Chor der Janaschiten“, wobei die Kinder aus dem Publikumsraum kräftig miteinstimmten.

Das Konzept der Mitmachoper ging nicht nur auf, sondern kam auch gut an. Pfeifend, kreischend und mit den Füßen trampelnd, bedankten sich die Mädchen und Jungen mit einem tosenden Beifall für die gelungene Darbietung, an der sie auch selbst mitgewirkt hatten.

Das Theater Magdeburg inszeniert bereits zum fünften Mal eine Mitmachoper für Kinder. Aus dem von Wolfgang Amadeus Mozart gelieferten Stoff hat das Team des Magdeburger Hauses eine kurzweilige, kindgerechte Bühnenfassung geschaffen, die den jungen Zuschauern Freude bereitete und sich an ihrer Lebenswelt orientiert.

Die Oper erzählt die Geschichte der Freunde Konstanze (Lisa Mostin), Blonde (Maria Sardaryan), Pedrillo (Benjamin Lee) und Belmonte (Peter Diebschlag), die von Piraten überfallen und auf dem Sklavenmarkt an Bassa Selim (Cem Göktas) verkauft werden. Lediglich Belmonte bleibt frei und versucht seine Freunde zu retten, darunter seine Verlobte Konstanze. In die hat sich aber auch der Herrscher des Palastes verliebt, der sie drängt, ihn zu heiraten. Der Fluchtversuch missglückt. Doch Bassa Selim zeigt Großmut und lässt die Liebenden frei.

Viele Passagen werden nicht gesungen, sondern geschauspielert, so dass auch Kinder der Handlung gut folgen können.

Das liebevoll gestaltete Bühnenbild von Sophie Lenglachner erinnert an überdimensional große Ausmalbücher. Immer wieder werden zudem Sprechblasen eingeblendet oder auf der Bühne fertiggemalt. Sie tragen zum einen dazu bei, die Handlung zu verstehen, sind zum anderen aber auch witzig und unterhaltsam. Die Sänger und Schauspieler wirken durch die Bühnengestaltung wie lebendig gewordene Trickfilmfiguren.

Die farbenfrohen klassischen, zum Stück passenden Kostüme von Henrike K. Fischer fügen sich in das Bühnenbild gut ein. Nur die Palastwachen erhalten durch kleine Accessoires wie Sonnenbrillen ein moderneres Aussehen. Die Sänger agieren auch im Zuschauerraum, so dass die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauersaal verschmelzen.

Die Kinder werden im Verlauf des Stückes immer wieder einbezogen, indem sie mitsingen, selbst gemalte Plakate schwenken oder mit Taschenlampen sich im Meerwasser spiegelndes Mondlicht imitieren. Sie haben sich im Schulunterricht mit dem Stoff auseinandergesetzt und Lieder einstudiert. Aber auch für jene, die den Stoff nicht kennen, ist die Handlung gut nachvollziehbar.

Für die Familienvorstellung am 10. Juni gibt es noch Karten an der Theaterkasse. Wer möchte, kann sich zuvor Hörbeispiele und aufwendig, mit Liebe zum Detail gestaltetes Infomaterial auf der Internetseite des Theaters Magdeburg herunterladen.