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Mittelalterfest Magdeburg feiert das Spectaculum

Magdeburg feiert das Mittelalter. 16.000 Gäste besuchten das 17. Spectaculum Magdeburgense und die 9. Magdeburger Festungstage.

Von Karolin Aertel 10.06.2019, 17:11

Magdeburg l Einige Taler Wegezoll am Eingang zum Glacis-Park und die Zeitreise kann in Magdeburg beginnen. Willkommen im Mittelalter. Zwischen Zelten und Fellen sitzen in lange Leinenkleider gehüllt Jennifer Weckmüller und Melanie Müller auf der Wiese und üben sich in Handarbeit – Nadelbinden und Brettchenweben. Neben ihnen – Christopher Heine. Er wirbelt Beile an eine Holzwand. Für zwei Taler darf man es ihm gleichtun.

Nur wenige Schritte weiter zeigt ein Bogenschütze der kleinen Linnea Hamacher, wie sie mit Pfeil und Bogen umgehen muss. Linnea ist gerade erst neun und hat Mühe, die Sehne zu spannen. Mila Hensel wirft derweil Stoffmäuse an eine Wand – ein Spiel für Kinder. Sie trifft mehrfach. Knappen und Gesellen jubeln der Fünfjährigen, die einer kleinen Prinzessin gleich gekleidet ist, zu. Milas Eltern, Stefanie und Dennis, selbst in Gewandung unterwegs, applaudieren mit.

Aus dem naheliegenden Wäldchen dringen Dudelsack, Cister, Maultrommel und allerlei anderes mittelalterliches Instrument. Sagax Furor spielen auf. Es riecht nach deftigem Essen, Bierkrüge stoßen heftig aneinander. Vor der Bühne wird getanzt. Hier und da wird auch geschmiedet und geschnitzt, gestopft und genäht. Willkommen im mittelalterlichen Magdeburg: heiter bis herrlich. Und mit nur einem Schritt – Vergangenheit.

Vom Weg kurz abgebogen ins Ravelin 2 ist die Neuzeit angebrochen. Am Rande werden Münzen geprägt. Thomas Reuter und Sigmar Jantzsch spielen barocke Musik. Getanzt wird der Kontratanz, während im Hintergrund dumpfe Kanonenschüsse die Luft durchdringen. Einige Generäle horchen auf. Nana Uehara und Stefan Koffke lassen sich nicht beirren. Sie spielen. Uta Janietz, eine höfische Dame mit hoher, pyramidenförmiger Lockenfrisur erklärt ihren königlichen Irrgarten – ein Tischspiel, das es zu gewinnen gilt.