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Keine Sperrung Sprengstoff-Verdacht in Zollbrücke hält an

Der Sprengstoff-Verdacht in der Zollbrücke in Magdeburg ist noch nicht ausgeräumt.

Von Rainer Schweingel 02.05.2017, 16:20

Magdeburg l Sprengstoffexperten haben am Dienstag die Zollbrücke näher untersucht. Hintergrund war ein Verdacht auf Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll dort in mehreren Kammern deponiert gewesen sein. Alte Unterlagen hatten die Vermutung erhärtet.

Axel Vösterling vom Technischen Polizeiamt sagte der Volksstimme, dass zwei von drei bisher unbekannte Kammern in der Brücke untersucht wurden. In zwei Kammern sei kein Sprengstoff gefunden worden. Die Untersuchung der dritten Kammer sei noch nicht abgeschlossen. Dort müsse noch weiterer Dreck herausgeholt und überprüft werden. Eine Gefahr bestehe nicht.

Allerdings könne auf die nächtliche Sperrung der Brücke vom 2. zum 3. Mai 2017 verzichtet werden. Die Arbeiten könnten bei laufendem Betrieb erfolgen. Sollte sich der Verdacht auf Sprengstoff doch noch erhärten, werde man auf die bereits angekündigten Sperrtermine der Brücke in den Nächten zum 26. und 31. Mai zurückgreifen. 

2016 hatten Sprengstofffunde in der benachbarten Anna-Ebert-Brücke für Schlagzeilen gesorgt. Dort waren in Hohlkammern insgesamt mehr als 150 Kilogramm TNT gefunden worden. Der Sprengstoff stammte aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges und war in Hohlkammern untergebracht. Die um 1880 eröffneten Brücken waren bereits beim Bau aus militärischen Gründen bewusst mit Hohlkammern versehen worden. Im Bedarfsfall sollte dort Sprengstoff deponiert und zur Explosion gebracht werden, um die Übergänge für den Feind schnell unpassierbar zu machen.