1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Telemann betritt moderne Bühne in Magdeburg

EIL

Musical Telemann betritt moderne Bühne in Magdeburg

Das Jahr 2017 steht in Magdeburg ganz im Zeichen von Georg Philipp Telemann. Karolina Grunwald widmet dem Komponisten ein Musical.

Von Christina Bendigs 04.04.2017, 01:01

Magdeburg l Georg Philipp Telemann wird im Jahr seines 250. Todestages die Musical-Bühne erobern. Natürlich handelt es sich dabei nicht um den echten Telemann. Die Wernigeröderin Karolina Grunwald komponiert im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres im Gesellschaftshaus ein Musical, das dem Magdeburger Komponisten gewidmet ist. Aktuell laufen Proben. Aber wenn es noch Sänger und Instrumentalisten gibt, die in dem Musical mitwirken wollen, können sie sich gern bei Karolina Grunwald melden.

Die junge Frau hat 2016 ihr Abitur abgelegt. Schon immer hatte Musik einen hohen Stellenwert in ihrem Leben. Schließlich kommt sie aus einer Musikerfamilie – ihre Eltern sind Musiker, auch ihre Großeltern.

Im Alter von fünf Jahren begann Karolina Grunwald, Klavier zu spielen, in der zweiten Klasse kam das Cello dazu, sie spielte im Orchester und in einem Quartett mit, begann mit einer Musikschulband auch die Poprichtung einzuschlagen und begleitete den Schulchor am Klavier. Schon immer war es der Traum der Schülerin, ein Musical zu schreiben.

Als sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Gesellschaftshaus Magdeburg begann, fiel ihr eine Kurzbiografie von Telemann in die Hände. Damit hatte sie nicht nur den idealen Stoff für ihr erstes Musical gefunden, sondern auch das Thema für das Projekt, das sie im Rahmen des freiwilligen Jahres umsetzen soll: „Telemann in Pop“.

Das Musical beschreibt Telemanns Weg zur Musik. Denn er hat die junge Frau besonders bewegt. „Telemanns Eltern wollten nicht, dass er Musiker wird“, berichtet sie. Das Happy End bildet in ihrem Musical eine ganz besondere Liebe – die Liebe zur Musik – und wie Telemann es schafft, seinen Weg zu gehen. „Ich selbst habe nicht die gleichen Probleme, aber ich kann es mitfühlen“, berichtet die junge Frau, die selbst auch einmal Musik studieren möchte. Telemanns Geschichte und damit auch die ihres eigenen Musicals zeigt, „dass man es schaffen kann, auch wenn alle gegen einen sind“, sagt sie.

Das Musical „Telemann in Pop“ setzt sich dabei tagesaktuell mit der Biografie Telemanns auseinander, indem es die Frage verfolgt: Wie wäre es, wenn jemand wie Telemann heute das Licht der Welt erblickte? Würden seine Eltern ihm auch verbieten, Musik zu machen, weil sie der Meinung sind, Musiker seien Taugenichtse, die in ihren eigenen Fantasien lebten, sich vom Rest der Welt abschirmten, Luftschlösser bauen, sich aber nicht einmal eine warme Mahlzeit am Tag leisten könnten?

Um das Musical auf die Bühne zu bringen, hat sie sich Unterstützung geholt. Ihre Schwester Luisa Grunwald führt gemeinsam mit ihrer Freundin Laura Wirl Regie. Freunde singen im Chor mit. Und sie sind begeistert von ihrem Musical. Im Thiem20, wo Karolina Grunwald seit ihrem freiwilligen Jahr Klavier- und Gesangsunterricht nimmt, fand sie Mitstreiter.

Am 8.  April 2017 findet die erste Gesamtprobe statt, am 20.  Mai feiert das Musical Premiere im Gesellschaftshaus. Zwei Tage später tritt das eigens für das Musical zusammengestellte Ensemble in Halberstadt auf und wird dann noch einmal zur Langen Telemann-Nacht am 24.  Juni zu erleben sein. Etwa 50 bis 60 Minuten wird das Stück dauern, schätzt Karolina Grunwald, die hofft, dass ihr Debüt viel Anklang findet.

Von Magdeburg war sie positiv überrascht. Zwar war sie früher ab und an zu Gast in der Landeshauptstadt, konnte aber erst jetzt entdecken, wie schön die Stadt ist.