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MVB Neue Fahrpreise, neue Regeln

In Magdeburg gelten seit Montag neue Tarife für Busse und Straßenbahnen. Im Durchschnitt steigen die Preise um rund fünf Prozent.

Von Peter Ließmann 02.08.2016, 01:01

Magdeburg l Wer im Magdeburger Stadtgebiet in den Bahnen und Bussen der MVB unterwegs ist, muss seit Montag tiefer in die Tasche greifen. Das städtische Verkehrsunternehmen hat seine Preise erhöht, für einen Einzelfahrschein um 5 Prozent. Wurden bis Montag 2 Euro am Fahrkartenautomaten fällig, so muss jetzt noch eine Zehn-Cent-Münze hinterhergeschoben werden. Auch Kurzstreckenkarten kosten 10 Eurocent mehr (1,40 Cent/1,50 Cent), das heißt, bei diesem Ticket beträgt die Preissteigerung sogar 7,1 Prozent.

Betroffen von der Erhöhung sind fast alle Preiskategorien, die Anhebungen liegen zwischen 1,6 Prozent (Minigruppen-Tageskarte) und 7,1 Prozent (Kurzstreckenkarte). Bei den Wochen- und Monatskarten steigen die Preise nicht, allerdings bei der Abo-Monatskarte von 45,50 Euro auf 47,67 Euro. Begründet wird die Preiserhöhung von den MVB mit gestiegenen Personal- und Betriebskosten. Diese müssten ausgeglichen werden, so MVB-Pressesprecher Tim Stein.

Alle Fahrkarten, die vor dem 1. August gekauft wurden, behalten ihre Gültigkeit, müssten aber bis zum 31. Oktober dieses Jahres abgefahren werden.

Und noch etwas ist (fast) neu, worauf eine Volksstimme-Leserin am Telefon aufmerksam machte: Die Ganztageskarten (4,50 Euro) müssen seit Montag vom Nutzer unterschrieben werden. Damit wollen die MVB das unerlaubte Weiterreichen oder einen Weiterverkauf ausschließen. „Die Tageskarten waren schon immer personengebunden, seit dem 1. August müssen sie aber auch unterschrieben werden“, so Tim Stein. Und der Nutzer müsse sich auch ausweisen können. Wenn bei Kontrollen jemand das nicht wolle oder könne, werde er erst einmal wie ein „Schwarzfahrer“ eingestuft und es werde die Polizei zur Unterstützung gerufen.

Wenn sich der Betroffene im Beisein oder mit Hilfe der Polizei dann ausweisen könne, werde kein Verfahren eingeleitet. Zur Ausweispflicht ergab eine Nachfrage bei der Magdeburger Polizei, dass es für Personalausweise keine generelle Mitführungspflicht gebe, so Polizeisprecher Marc Becher. Aber er schränkte ein, dass die MVB in ihren Bahnen und Bussen natürlich das Hausrecht hätten und in den allgemeinen Beförderungsbedingungen festlegen könnten, dass bei der Benutzung einer Tageskarte auch ein Ausweis notwendig sei, ähnlich wie bei der Bahn-Card der Bahn-AG. Diese ist auch nur zusammen mit einem „amtlichen Lichtbildausweis“ gültig.

Die Leserin merkte noch an, dass nicht jeder immer einen Kugelschreiber zur Hand habe. Hier schlug Stein vor, einen Fahrgast oder den Zugführer nach einem Kugelschreiber zu fragen. „Wir nehmen diesen Hinweis aber auch als Anregung auf, um möglicherweise die Automaten mit Kugelschreibern nachzurüsten. Aber das muss geprüft werden“, sagte Tim Stein.

Auf den zu erwartenden Mehrbedarf an kleinem Wechselgeld durch die Preiserhöhung seien die MVB vorbereitet, wie Tim Stein sagte. „Wir erwarten bei unseren Fahrkartenautomaten zunächst keine Probleme, da wir darauf eingestellt sind, dass mit der Erhöhung des Einzelfahrtfahrscheins von glatten 2 Euro auf 2,10 Euro nun mitunter mehr Wechselgeld herausgegeben werden muss. Wir beobachten dies genau und können, sofern es notwendig ist, die Automaten mit zusätzlichem Wechselgeld ausstatten.“

Im Marego-Verbund steigen die Fahrpreise ab der Preisstufe fünf um jeweils 10 Eurocent.