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Nahversorgung Ärger um Hopfenplatz in Magdeburg

Anwohner in Magdeburg-Hopfengarten hoffen auf einen neuen Nahversorger. Doch der von Edeka vorgeschlagene Standort wird abgelehnt.

Von Christina Bendigs 15.09.2017, 01:01

Magdeburg l Viel Ärger wurde während der Sitzung der Magdeburger Gemeinwesenarbeitsgruppe Reform/Hopfengarten am 13. September 2017 in der Gaststätte „Fast wie zu Hause“ laut. Es ging um den Hopfengarten, die Sparkasse und einen neuen Supermarkt.

Die Magdeburger sind unzufrieden. Denn den Supermarkt am Hopfenplatz gibt es schon länger nicht mehr, ein neuer ist nicht in Sicht. Zudem hat sich die Sparkasse zurückgezogen, einen Teil des Gebäudes verkauft und lediglich eine Selbstbedienungszone erhalten. Die könnte allerdings in der Zukunft auch dichtmachen.

Die Hoffnung der Bürger, die zahlreich zur Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe gekommen waren, ruhte nun auf Edeka. Denn es hatte sich herumgesprochen, dass sich das Unternehmen einen neuen Markt in dem Stadtgebiet vorstellen könnte. Allerdings plante Edeka mit einer Fläche an der Hopfenbreite, Ecke Schilfbreite. Dort soll bereits ein Markt entstehen.

Rudolf Loose als Projektplaner wollte von den Bürgern wissen, was sie von einem Markt an dieser Stelle hielten. Die Antwort war eindeutig: nichts. „Wenn Sie dort bauen, werden Sie aus unserem Wohngebiet nicht einen Kunden haben“, sagte einer der Anwesenden. Die Leute würden sich dann lieber in den Bus setzen, denn die Haltestelle ist nah, und zum Bördepark fahren.

Auf Nachfrage erklärte Rudolf Loose, dass Edeka den Standort Hopfenplatz nun noch einmal prüfen werde. Jedoch müsse sich der Standort für das Unternehmen auch rechnen.

Die Stadtverwaltung Magdeburg erklärte in einem Schreiben an GWA-Vorsitzenden Dieter Förster, dass sie keinen Einfluss auf die Entwicklung des Hopfenplatzes habe, da sich die Grundstücke in Privateigentum befänden. Zwar waren Nachmieter für die alte Kaufhalle gesucht worden, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin wurde das Grundstück ausgeschrieben und ein Bauunternehmer habe es gekauft. Der aber habe ebenfalls keine Mieter gefunden und überlege nun, das Gebäude selbst auch wieder zu veräußern.

Wenn sich auch die Sparkasse aus dem Komplex zurückzieht, so die Meinung der Anwohner, dann wäre dort vielleicht der notwendige Platz für einen Discounter. Parkplätze seien gar nicht so viele nötig, versicherten die anwesenden Bürger, denn die meisten würde diesen Standort zu Fuß aufsuchen.

Die Fraktion Links für Magdeburg hat indes einen Prüfauftrag an den Oberbürgermeister gestellt, um herauszufinden, ob am Hopfenplatz ein betreutes Wohnen oder eine Tagespflege möglich wäre. Aber auch Frank Theile, der Vertreter der Fraktion im Hopfengarten, ist sich sicher: Der stärkste Wunsch der Bürger wäre ein Supermarkt. Edeka sollte dabei Hand in Hand mit den Bürgern gehen und nicht nur seine wirtschaftlichen Interessen verfolgen.