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Neueröffnung Hotelboom in Magdeburgs City

Mit der Eröffnung des „Ibis Styles“ in der Julius-Bremer-Straße hat Magdeburgs Hotelszene weiteren Zuwachs erhalten.

Von Stefan Harter 24.06.2020, 01:01

Magdeburg l Es war wohl der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, um ein neues Hotel zu eröffnen. Ende März, als das Leben im Land wegen des Coronavirus immer weiter zurückgefahren wurde, wollte das „Ibis Styles“ in der Magdeburger Innenstadt eigentlich seine ersten Gäste empfangen. Die Eröffnung fiel flach. Mit den Lockerungen der vergangenen Wochen konnte das Haus aber mittlerweile seine Türen – still und ohne große Feier – öffnen. 144 neue Hotelzimmer sind damit am Markt.

Seit Anfang Juni sind Touristen und Geschäftsreisende im auf dem Gelände des Altstadtkrankenhauses errichteten Neubau willkommen. Hotelmanager Christian Graßhoff ist froh, dass es endlich losgehen konnte. „Wir freuen uns riesig“, sagt er. Seine Mitarbeiter warteten seit Wochen darauf, ihre Arbeit aufnehmen zu können.

Zuvor mussten umfangreiche Hygienekonzepte zum Schutz der Gäste und Mitarbeiter erstellt werden, um den Landesvorgaben zur Eindämmung des Coronavirus gerecht zu werden. Doch schon nach den ersten Öffnungstagen stellt der Hauschef zufrieden fest, dass das die Gäste nicht abschreckt: „Die Zahl der Buchungen steigt stetig. Das übertrifft unsere Erwartungen.“

Dass die Reiselust wieder wächst, kann auch Klaus-Dieter Theise, Geschäftsführer der Managementgesellschaft des „B&B-Hotels“ in der Otto-von-Guericke-Straße bestätigen. Zwar sei man noch weit von den Zahlen von vor der Krise entfernt. „Für Juni und Juli sieht es aber schon gut aus“, sagt er. Das Haus war Anfang 2018 eröffnet worden. Während der Monate März und April war das Haus coronabedingt komplett geschlossen.

Die erste prominente Hotelneueröffnung in der City war Ende 2014 das Motel One, in einem historischen Gebäude direkt am Domplatz. Dem vorausgegangen seien aber lange Verhandlungen, sagt Karl Gerhold, Chef der Magdeburger Getec-Gruppe. Das Unternehmen ist als Energiedienstleister weltweit aktiv. Am Hauptsitz in Magdeburg ist man auch viel im Baugewerbe tätig.

Der Vertrag mit Motel One sei die Initialzündung gewesen, ist er sich sicher. „Das hat dazu geführt, dass auch andere Hotelketten Interesse an Magdeburg gezeigt haben“, sagt er. Die Belegungszahlen vor der Corona-Krise sprächen für sich.

Die sogenannten Budget-Hotels (modern, designorintiert, günstig) bringen zudem viele Kunden schon mit, die regelmäßig in den Häusern anderer Städte übernachten. Dadurch, dass sie kein Restaurant haben, schwärmen die Gäste zudem in die Umgebung aus, was für die Gastronomie ein positiver Aspekt sei, so Gerhold.

Nach Motel One und Ibis Styles, die beide von der Getec-Tochter Grundtec nach Magdeburg geholt wurden, soll ein drittes Hotel folgen. Auf der Ostseite des Universitätsplatzes, um deren Entwicklung seit Jahren gerungen wird, soll unter dem Namen Uni-Arkaden ein neuer Gebäudekomplex entstehen. Einziehen soll dort auch eine Hotelkette. Welche das sein wird, ist laut Karl Gerhold noch offen, da die Verhandlungen laufen. Zudem sind die Planungen für das Bauprojekt noch im vollen Gange. „Es gibt aber eine große Nachfrage“, sagt er. „Das spricht für Magdeburg als Standort“, meint er. Für den Uniplatz habe man einen „gehobeneren Anbieter“ im Blick.

Auch für Sandra Y. Stieger, Noch-Leiterin der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH und designierte Wirtschaftsbeigeordnete, ist das Interesse der großen Hotelketten ein positives Zeichen. „Vor der Corona-Pandemie hat der Städtetourismus geboomt, Urlaub in Deutschland liegt im Trend. Zudem ist Magdeburg als aufstrebender Wirtschaftsstandort attraktiv für Geschäftsreisende“, sagt sie. Dass seien gute Gründe für Hotels hier in der Stadt zu investieren. Welches zusätzliche Potenzial es auf dem Markt gibt, werde die weitere wirtschaftliche und touristische Entwicklung zeigen.