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Obst Endspurt für Magdeburger Erdbeersaison

Das Geschäft mit den Erdbeeren neigt sich dem Ende zu. Noch bis Ende September gibt es Früchte aus heimischer Produktion.

Von Martin Weigle 07.09.2020, 22:48

Magdeburg l Die Erdbeersaison ist Ende September in Magdeburg für dieses Jahr endgültig beendet. Das berichtet Konni Gummert vom Unternehmen Erdbeer Gummert. "Unsere Stände sind noch bis zum 26. September 2020 geöffnet, danach ist für dieses Jahr Schluss."

Die Plantagen, auf denen Erdbeerfreunde die Früchte selbst pflücken konnten, sind bereits seit Mitte Juli geschlossen. Dort habe man Erdbeerpflanzen, die nur einige Wochen Früchte tragen. "Wir haben noch die Sorte Florentina, von der kann bis zu fünf Monate lang geerntet, mit der beliefern wir derzeit unsere Stände." In Magdeburg sind noch sechs Stände der Firma Gummert geöffnet.

Am Anfang der Saison sah es bei Gummerts nicht danach aus, als würde es eine gute Saison werden. "Wir hatten wegen des Lockdowns Ende April zu wenig Leute. Die Hälfte der Erntehelfer hatte uns abgesagt", sagt Konni Gummert. Anschließend waren es wegen der strengen Regeln schwierige Bedingungen. So gab es bei den Einreisebestimmungen der etwa 200 Saisonarbeiter aus Polen und Bulgarien und für deren Unterbringung besondere Auflagen.

 

"Als es dann die ersten Lockerungen gab, wurde es besser", so Gummert. Die Menschen hätten die Selbstpflück-Plantagen gut angenommen. Dann sei aber der Regen ausgeblieben. Die Erdbeerfelder benötigen etwa zwei Liter Wasser pro Quadratmeter, informiert Gummert. Weil viele der Felder nur gepachtet sind und dort keine Wasseranschlüsse liegen, sei rund ein Drittel der Pflanzen verdorrt. 

Das wirkte sich auch auf die Erntemenge aus. "Normalerweise ernten wir von den Plantagen zum Selberpflücken ungefähr 15 Tonnen Erdbeeren auf einem Hektar Fläche", sagte Gummert. In dieser Saison seien es lediglich sieben gewesen. Die Plantagen, die von Erntehelfern abgeerntet und regelmäßig bewässert wurden, hätten jedoch zwischen 15 und 20 Tonnen Erdbeeren pro Hektar geliefert. "Das ist ein guter Schnitt", so Gummert.  

Es habe kaum Früchte aus Ländern wie Spanien und Italien gegeben. "Das hat sich natürlich bei unseren Verkaufszahlen bemerkbar gemacht", sagt Gummert, die mit der Saison doch zu 90 Prozent zufrieden ist. Ein Wehrmutstropfen sei aber, dass die Kapazitäten nicht gereicht hätten, um Marmelade herzustellen. "Dafür hatten wir einfach nicht genügend Personal", so Gummert.

In dem Betrieb wird schon die neue Erdbeersaison vorbereitet. Neue Erdbeerpflanzen wurden bereits gesetzt. "Im Winter warten wir dann die Technik", informiert Konni Gummert. Zudem habe das Unternehmen in besondere Hochbeete investiert. In diese Hochbeete soll dann die Sorte Malwina gepflanzt werden. Diese ist laut Gummert sehr aromatisch, aber schwierig zu ernten, da die "Pflanze sehr buschig ist und man lange nach den Früchten suchen muss." Mit den Pflanzen auf Brusthöhe erhofft man sich im Betrieb eine Optimierung des Ernteprozesses.