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Ottonianum 7,50 Euro Eintritt für Magdeburger Museum

Im vollen Gang sind die Arbeiten am Magdeburger Dommuseum. Ab November sollen die Besucher in das Haus strömen.

Von Martin Rieß 19.03.2018, 00:01

Magdeburg l Das neue Dommuseum Ottonianum Magdeburg wird derzeit aufgebaut. Es soll im November 2018 eröffnet werden. Bereits jetzt rühren die Museen Magdeburg, zu dem die Einrichtung gehören wird, die Werbetrommel: Faltblätter wurden gedruckt, eine Veranstaltungsreihe aufgelegt.

Und die Eintrittspreise für die Einrichtung mit rund 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Schalterhalle der früheren Reichs- und späteren Staatsbank zwischen Dom und Breitem Weg stehen fest: Der Eintritt soll pro Erwachsenem 7,50 Euro kosten.

Das Dommuseum wird drei Themen aufgreifen. Zum ersten geht es um die Ottonen. Aus diesem Grund soll hier auch der Bleisarg von Königin Editha gezeigt werden, der bei Ausgrabungen im Magdeburger Dom entdeckt wurde.

Zum zweiten geht es um Magdeburg als Zentrum des Erzbistums. Zu den herausragenden Objekten, die im Dommuseum gezeigt werden sollen, gehören Textilien aus den Gräbern von Erzbischöfen und eine Grablege selbst.

Zum dritten geht es um das Thema Archäologie. Denn anders als bei vielen anderen Dommuseen in Europa wird in Magdeburg kein überlieferter Domschatz gezeigt. Ein solcher existiert nicht mehr. Vielmehr handelt es sich im archäologische Befunde aus verschiedenen Grabungen, die umfangreiche Rückschlüsse auf die Lebensumstände im Mittelalter und auf die damalige Bedeutung Magdeburgs zulassen.

Zu sehen sein werden in diesem Zusammenhang unter anderem ein goldenes Löwenköpfchen aus dem elften oder zwölften Jahrhundert und ein korinthisches Kapitell, das im antiken Rom geschaffen wurde. Beide Funde stammen aus dem Dom. Wie die übrigen Stücke wurden viele von ihnen im Landesamt für Archäologie in Halle sorgfältig aufbereitet.

Die Initiatoren des neuen Museums hoffen, pro Jahr 50.000 Besucher in die Ausstellung zu locken. Neben der Fläche für die Exponate wird ein Raum für die museumspädagogische Arbeit eingerichtet.

Übrigens: Seine Schatten wirft das Museum schon längst voraus. Zum einen gibt es den Förderverein. Zum anderen ist eine neue Reihe gestartet worden: Unter dem Titel „1050 Jahre Erzbistum und Dommuseum Ottonianum Magdeburg“ gibt es eine Vortragsreihe im Kulturhistorischen Museum. Fünf Vorträge sollen in den kommenden Monaten Rückschau auf die wechselhafte Geschichte des Erzbistums halten und thematisch Freude auf das neue Museum schüren.

Dem Umbau der alten Schalterhalle war ein jahrelanger Kampf vorausgegangen. Magdeburg hätte gern ein Landesmuseum in der Stadt gehabt, um neben dem Dom selbst die archäologischen Funde aus diesem und dessen Umfeld präsentieren zu können. Dafür aber wollte das Land kein Geld freimachen. Dennoch beteiligt es sich an der Einrichtung: Als Gesellschafter sind neben der Stadt, vertreten durch das Kulturhistorische Museum, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und das Landesamt für Archäologie vertreten.

Übrigens: Um den Namen des Museums hatte es eine heftige Diskussion gegeben. Dommuseum war den Betreibern nicht markant genug. Ottonianum hatten viele Magdeburger für ungeeignet erachtet. Die Entscheidung für D.O.M. - Dommuseum Ottonianum Magdeburg ist ein Kompromiss.