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Parkähnliche Anlage Naturgrabfeld auf Südfriedhof wird erweitert

In einer losen Serie widmet sich die Volksstimme der Bestattungskultur und den Friedhöfen in Magdeburg. Heute: der Südfriedhof.

Von Anja Guse 22.12.2016, 00:01

Magdeburg l Gemütlich spaziert Robert Heber den Weg entlang. Dicht an seiner Seite beschnüffelt Beagle Bolle jeden Strauch und jeden Baum. Die beiden genießen die Mittagssonne – und das mitten auf dem Südfriedhof.

Rentner Robert Heber ist oft mit seinem zwölfjährigen Bolle auf dem Südfriedhof unterwegs. Schließlich wohnen sie gleich ums Eck. „Außerdem ist das eine wirklich schöne Parkanlage“, meint der 68-Jährige. „Wenn hier im Frühjahr wieder alles blüht, wird dieser Weg zu einer tollen Allee“, sagt er und zeigt auf die Bäume am Wegesrand. Jetzt, im Winter, wirkt die Anlage etwas trister.

Dennoch – ein paar Naturfarbenspiele gibt es selbst in der dunklen Jahreszeit auf dem Südfriedhof zu entdecken. Lilafarbene Liebesperlensträucher und Hagebutten zieren beispielsweise das Naturgrabfeld. Dieses wurde auf Wunsch von Hinterbliebenen im Oktober 2015 angelegt.

Auf rund 2000 Quadratmetern zieren Stauden und Gräser, eine Vogeltränke aus Naturstein und ein hölzernes Futterhäuschen die Fläche. Eine Glasskulptur in Form eines stilisierten Ginkgoblattes mit einem Goethe-Zitat soll Trauernden Trost und Kraft spenden.

Das Naturgrabfeld wird nächstes Jahr erweitert. Ein ehemaliges angrenzendes Grabfeld für Erdwahlgrabstätten wurde in den vergangenen Wochen für die neue Nutzung vorbereitet. „Dann werden auch hier Urnenbeisetzungen in natürlicher Umgebung möglich sein“, erklärt Stadtsprecher Michael Reif.

Der parkähnlich gehaltene Südfriedhof wurde 1872 eröffnet. Gestaltet wurde er unter der Federführung des städtischen Gartenbaudirektors Paul Viktor Niemeyer. Nur wenige Jahre später wurde die Kapelle im Stil der Neorenaissance nach den Plänen des Stadtbaurates Aurel Sturmhöfer errichtet. Sie bietet sich wegen ihrer außergewöhnlichen Akustik für Konzerte an.