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Projekt in Magdeburg Sportliche Ferien stehen hoch im Kurs

Das Feriensportprojekt der Stadt Magdeburg und des Stadtsportbunds zählt mehr Anmeldungen als Plätze. Der Stadtrat fordert den Ausbau.

Von Katja Tessnow 13.06.2017, 01:01

Magdeburg l Für Tausende junge Magdeburger nahen mit Riesenschritten die Sommerferien. Gleich ab dem ersten Ferientag, dem 26. Juni 2017, können Mädchen und Jungen, denen es auf der faulen Haut zu langweilig ist, sich im Feriensportprojekt von Stadtverwaltung Magdeburg und Sportbund geordnet und unter Anleitung erfahrener Übungsleiter austoben. Allerdings: Die 120 Plätze für Kinder von 6 bis 10 Jahren sind wie schon in den Vorjahren seit Monaten komplett ausgebucht.

Sportliche Ferien stehen bei jungen Magdeburgern offenbar hoch im Kurs. Dem, so wünscht es sich der Stadtrat, möge die Stadt mit einem Ausbau des Feriensportprojektes in den kommenden Jahren Tribut zollen. Auf Antrag der SPD-Fraktion beauftragte der Rat den Oberbürgermeister zur jüngsten Sitzung am 8. Juni mit der Suche nach Möglichkeiten zur Erweiterung der Teilnehmer-Kapazität des sportlichen Ferienangebotes.

Seinen Ursprung hat das Feriensportprojekt in einem Ratsantrag von CDU und Bund für Magdeburg anno 2012. Im Jahr 2013 startete der Magdeburger Feriensport erstmals mit 63 Teilnehmern. Eine Woche lang – am Konzept hat sich bis heute nichts verändert – können Grundschüler bis zu zehn Sportarten bei Magdeburger Vereinen kennenlernen – täglich zwei verschiedene. Das Angebot reicht dabei von so einschlägigen Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik, Schwimmen und Turnen bis zu Judo, Karate, Tischtennis, Baseball und Schach. Die sportliche Magdeburger Vereinslandschaft ist groß und bunt. Das Feriensportprojekt dient der sinnvollen Freizeitgestaltung ebenso wie der Werbung für den Vereinssport und der Sichtung junger Talente.

Von der Sportschulmensa an der Friedrich-Ebert-Straße werden die sporthungrigen Kinder mit Kleinbussen an die verschiedenen Trainigsstätten gebracht. Betreuung, Fahrten und Mahlzeiten inklusive, müssen Eltern 50 Euro für die Sportwoche berappen, wissen ihre Kinder dafür aber eine Woche lang ganztags (8 bis 16 Uhr) gut umsorgt und sportlich aktiviert. Für Kinder aus sozial schwachen Haushalten gibt es Ermäßigungen.

Bereits 2014 stockten Stadt und Sportbund das Angebot auf. Heute können 120 Kinder, auf zehn Gruppen verteilt, am Feriensport teilnehmen. Doch Jahr für Jahr gehen mehr Bewerbungen ein.

Schon 2015 waren die Kapazitätsprobleme Thema einer Ratsinformation. Dem Projekt wurde bescheinigt, „dass es ausgesprochen gut angenommen wird“. Erste Anfragen von Eltern gingen bereits im Januar ein. „Dem jährlichen positiven Feedback von Eltern der Teilnehmer/-innen kann entnommen werden, dass innerhalb der Bevölkerung eine dankbare Begeisterung für dieses besondere und sinnvolle Ferienangebot vorhanden ist“, hieß es schon vor zwei Jahren aus der Stadtverwaltung. Allerdings folgte die Feststellung: Die Kapazität an Betreuern, Fahrdiensten und lizenzierten Übungsleitern sei ausgereizt – mehr als 120 Teilnehmer im Jahr seien nicht zu bewältigen.

Die Diagnose wollen die SPD-Ratsfraktion und in der Folge ihres Antrages eine Ratsmehrheit nicht einfach stehen lassen. Sie regen eine Ausweitung des Angebotes auf zwei Ferienwochen (verdoppelte Teilnehmerzahl), die Anmietung zusätzlicher Busse, die Einbindung weiterer Sportvereine und Vergünstigungen für ehrenamtliche Betreuer an. Eine Erweiterung des Angebotes erachten die Räte als „unbedingt wünschenswert“. Für 2017 sind die Messen gesungen. In den Folgejahren dürfen sich sportbegeisterte Kinder Hoffnung auf größere Chancen auf einen Platz im Feriensportprojekt machen.