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Reaktion Trümper: "Mehr Bäume gepflanzt als gefällt"

Oberbürgermeister Lutz Trümper hat auf die Proteste wegen Baumfällungen in Magdeburg und die Kritik an mangelnder Transparenz reagiert.

Von Jana Heute 12.03.2019, 14:00

Magdeburg l Nun also doch. Die Stadt Magdeburg hat auf die wachsende Kritik an aktuellen Baumfällungen in Größenordnungen reagiert. Rathauschef Lutz Trümper höchstselbst hat sich am 11. März 2019 in Sachen Fällungen/ Neuanpflanzungen zu Wort gemeldet und Zahlen aus dem Vorjahr vorgelegt.

Noch vor gut einer Woche hatte die Stadtverwaltung Magdeburg auf Volksstimme-Anfrage erklärt, eine Bilanz zu Baumfällungen und Ersatzpflanzungen werde voraussichtlich erst im 2. Halbjahr 2019 vorliegen. Nun aber nennt Trümper überraschend doch Zahlen, und zwar positive.

Unterm Strich seien 2018 mehr Bäume gepflanzt als gefällt worden, betont das Stadtoberhaupt. Allein der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe (SFM) habe im Vorjahr mehr als 1100 neue Schattenspender gepflanzt, erklärte Trümper. Das gehe aus einer Analyse der Daten des Umweltamtes, des Eigenbetriebs Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) und der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) hervor.

So habe 2018 allein der Stadtgartenbetrieb 1105 Bäume neu gepflanzt, nennt der OB Zahlen. Gefällt worden seien 775 Bäume aus Gründen der Gefahrenabwehr, weil sie beispielsweise durch Stürme und andere „Wettererscheinungen“ (Spätfolgen Hochwasser etc.) so schwer geschädigt waren, dass sie ihre Standfestigkeit verloren hatten.

Die Untere Umweltschutzbehörde habe, so Trümper, im privaten Bereich Fällanträge für 1053 Bäume genehmigt. Im Gegenzug seien 882 Ersatzpflanzungen beauflagt worden. Die Differenz zwischen Fällgenehmigungen und angeordneten Ersatzpflanzungen sei in der Baumschutzsatzung der Stadt Magdeburg begründet. Diese sieht nicht in jedem Fall eine Ersatzpflanzung vor, wenn geschädigte Bäume oder kranke Bäume gefällt werden müssen.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) haben für den Neubau von Straßenbahntrassen für die 2. Nord-Süd-Verbindung 2018 in der Raiffeisenstraße und Anfang 2019 in der Warschauer Straße 73 Bäume gefällt. Im Gegenzug würden dafür 112 Bäume neu gepflanzt.

Lutz Trümper sagt: Rechne man all diese Zahlen aus dem vergangenen Jahr und die Fällarbeiten für die neue, vom Stadtrat beschlossene Straßenbahntrasse zusammen, sei festzustellen, dass „insgesamt 198 Bäume mehr gepflanzt wurden bzw. werden als 2018 gefällt wurden“. Allerdings müsse hier auch angemerkt werden, dass die Nachpflanzungen bei den MVB-Maßnahmen erst erfolgen, wenn die entsprechenden Baumaßnahmen erfolgt seien. Dennoch sei die Gesamtbilanz des vergangenen Jahres „eindeutig positiv – 200 Bäume mehr gepflanzt als gefällt“.

Das war in den letzten Jahren nicht immer so. Allein wegen des gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfers hat Magdeburg-Rothensee in den letzten Jahren mehr als 4000 Bäume verloren. Hinzu kamen Schäden durch Hochwasser und Stürme sowie große Baumaßnahmen wie für die neuen MVB-Trassen oder die Vorbereitungen für die Strombrückenverlängerung. Trümper hatte im Vorjahr selbst eingeräumt, dass es in den letzten Jahren mehr Baumverluste als Neuanpflanzungen gegeben habe und eine Baumoffensive, darunter 600 neue Bäume für den Stadtpark, angekündigt.