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Runder Tisch Suche nach Lösungen für Magdeburg-Neustadt

Wie geht es weiter im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt? Ein Anwohner klagt über Ruhestörung. Der Müll sei aber weniger geworden.

Von Franziska Ellrich 26.01.2018, 16:00

Magdeburg l Weder Medien noch unangemeldete Bürger oder Magdeburger Stadträte durften beim ersten Runden Tisch in Neue Neustadt dabei sein. Das soll sich bei der zweiten Auflage im Februar 2018 ändern. Vorerst im geschlossenen Kreis wurde im November über die Situation in Neue Neustadt diskutiert. Anlass für den Runden Tisch war und ist die angespannte Situation zwischen Alteingesessenen und Hinzugezogenen.

Rund um den Moritzplatz sind in den vergangenen Jahren Dutzende rumänische Großfamilien in die unsanierten Wohnblöcke eingezogen. Vor allem über Lärm und Müll beschweren sich die Anwohner. Auch noch Monate, nachdem das Thema immer wieder öffentlich besprochen und sogar im Magdeburger Stadtrat behandelt wurde, vermissen die Anwohner Konsequenzen.

Ein Volksstimme-Leser, der anonym bleiben möchte, erklärte jetzt: „Es herrscht weiterhin die ganze Nacht über Trubel, hier finden Umzüge um 2 Uhr morgens statt.“ Was aus Sicht der Bewohner besser geworden ist: Weniger Müll sei am Straßenrand zu sehen.

Der Grund dafür ist, dass der Abfallwirtschaftsbetrieb in dieser Ecke seit der Debatte öfter unterwegs ist. Für den Anwohner kann das nicht die Lösung sein: „Diese zusätzlichen Müllfahrten werden mit öffentlichen Geldern finanziert.“

Viel eher würde man sich wünschen, dass sich alle Anwohner an die Regeln halten, den Müll ordentlich sortieren und entsorgen würden. „Ich vermisse immer noch die angekündigten Schilder mit Hinweisen, entweder in Bildern oder verschiedenen Sprachen“, macht der Magdeburger aufmerksam.

Genau solche Schilder beziehungsweise Piktogramme waren einer von Dutzenden Lösungsansätzen nach dem ersten Runden Tisch. Von der Stadtverwaltung Magdeburg wollte die Volksstimme jetzt wissen, wie weit man mit der Umsetzung der gesammelten Lösungsideen ist. Daraufhin kündigte Stadtsprecher Michael Reif an: „Der Stand der Umsetzung erster Lösungsansätze wird beim nächsten Runden Tisch vorgestellt.“ Dazu würden diesmal auch Stadträte und Vertreter der Medien eingeladen.

Stattfinden wird das Treffen am 14. Februar 2018 zwischen 17 und 19 Uhr in einem Beratungsraum des Gesundheitsamtes. Unangemeldete Bürger dürfen offensichtlich jedoch wieder nicht dabei sein. Moderiert werden soll das Ganze erneut von dem extern engagierten Stadt- und Landschaftsplaner Stephan Westermann.

Warum die Stadt Magdeburg diese Aufgabe nicht selbst übernimmt, begründet der Stadtsprecher folgendermaßen: „Der Moderator war in den vergangenen 20 Jahren bereits mehrfach für die Landeshauptstadt tätig und verfügt über die entsprechenden Referenzen bei komplexen und innovativen Bürgerbeteiligungsverfahren.“ Zudem verweist Michael Reif auf Stephan Westermann als „inhaltlich und persönlich neutrale Person“.

Der Stadt- und Landschaftsplaner hat nach der ersten Veranstaltung eine Dokumentation verfasst, in der er auf Ängste auf beiden Seiten verweist. Vor allem rumänische Nachbarn hätten aus Angst an der Diskussion nicht teilgenommen. Nur fünf Rumänen waren gekommen.

Auf Nachfrage heißt es von der Stadt: „Einige rumänische Bürger hatten uns gegenüber im Vorfeld Ängste geäußert, andere hatten sich entschuldigt, weil sie beruflich verhindert waren. Möglicherweise ist auch die Sprache ein weiterer Grund des Fernbleibens.“