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Sanierung Magdeburger See von Schlamm befreit

Die Entschlammung des Adolf-Mittag-Sees in Magdeburg ist abgeschlossen. Rund 23.000 Kubikmeter Schlamm mussten entsorgt werden.

Von Martin Rieß 13.07.2019, 01:01

Magdeburg l Ruhe ist eingekehrt am Adolf-Mittag-See im Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Seit dem Frühjahr 2019 war der Schlamm aus dem See geholt worden. Jetzt sind die Bagger wieder abgezogen, das zwischenzeitlich zur Rampe umgebaute Ufer in Nachbarschaft des derzeit geschlossenen Bootsverleihs wurde wieder hergerichtet.

Dass die Zäune an dieser Stelle noch stehen, hat einen guten Grund. Heinz Baltus ist geschäftsführender Gesellschafter der mit der Entnahme des Schlamms beauftragten Hydro-Wacht aus Biederitz und sagt: „Wir müssen dem Rasen und dem Ufer erst einmal ein wenig Zeit geben, bevor dieser Bereich wieder betreten werden kann.“

Das Unternehmen, das in Magdeburg unter anderem auch am Wasserstraßenkreuz, an der Ufermauer für Buckau, am Sülzehafen und am Schiffsanleger des Petriförders mitgewirkt hat, hat seit dem Frühjahr 23.000 Kubikmeter Schlamm aus dem Adolf-Mittag-See geholt. Mit 1200 Lkw-Fuhren wurde dieser zur Entsorgung zu einem Fachunternehmen gebracht. „Im Schnitt hatten wir zehn Mitarbeiter auf der Baustelle. Die Arbeiten liefen reibungslos, so dass wir so gut durchgekommen sind“, berichtet Heinz Baltus. Keine Fundmunition, keine alten Fahrräder und auch kein Schatz von Flussgeistern der Elbe also.

Dass die Arbeiten eher als geplant abgeschlossen werden können – ursprünglich war von Oktober die Rede –, eröffnet ungeahnte Perspektiven für die Nutzung des Adolf-Mittag-Sees noch in diesem Jahr. Michael Reif ist Sprecher der Landeshauptstadt und sagt auf Nachfrage der Volksstimme: „Fest steht, dass wir noch in den Ferien den Bootsverleih eröffnen und den See vorzeitig wieder freigeben können. Ein konkreter Termin lässt sich jedoch noch nicht nennen.“

Zuvor müssen nämlich noch einige Restarbeiten erledigt werden. Darunter sind beispielsweise Schachtarbeiten für den Leitungsbau zur Fontäne, die nicht allein aus ästhetischen Gründen sprudelt, sondern auch für Sauerstoff im Wasser sorgen soll und damit die Verschlammung des Gewässers bremsen soll.

Dass der See übrigens immer einmal wieder gereinigt werden muss, ist nicht ungewöhnlich. Es gehört eigentlich zur natürlichen Entwicklung vieler Seen, dass sie nach und nach verlanden. Beschleunigt wird dies, wenn Schlamm in das Gewässer eingetragen wird. Das war beim Adolf-Mittag-See bereits im Jahr 2002 beim Elbehochwasser der Fall, so dass eine Großreinigung in den Jahren 2006 bis 2008 anstand. Der Kostenpunkt damals: rund 1,7 Millionen Euro.

Nun ging es darum, für rund vier Millionen Euro die Folgen des Hochwassers 2013 und des heiße Sommers im vergangenen Jahr zu beseitigen, die sich ebenfalls in Form von Schlamm am Grund des Sees abgesetzt hatten.

In der Vergangenheit war übrigens diskutiert worden, der Entschlammung dadurch zu begegnen, indem der Durchfluss der Tauben Elbe bis in den Zollhafen wieder gewährleistet ist. Dies allerdings wäre ein sehr kostspieliges Unterfangen. Da sich die Elbe nämlich immer tiefer in ihr Flussbett gräbt, müsste wohl ein Schöpfwerk errichtet werden, damit überhaupt dauerhaft frisches Elbwasser in die Taube Elbe gelangt.