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Sanierungsprojekt Fortschritt bei Magdeburger Museumsschiffen

Die Sanierung der Museumsschiffe im Magdeburger Wissenschaftshafen geht voran. Im Frühjahr 2022 sollen Führungen starten.

Von Stefan Harter 04.09.2020, 17:14

Magdeburg l In drei Segmente mit jeweils 13 Eimern ist die Kette geteilt worden. Hinzu kommt der tonnenschwere Mast mit seinen zwölf Metern Länge. Einzeln wurden sie am 4. September 2020 mit Hilfe zweier Schwerlastkräne wieder zusammengesetzt und auf dem 1899 gebauten Baggerschiff „Otter“ installiert. „Jetzt fehlt nur noch die Hydraulik“, sagt Reinhard Kuhne, Geschäftsführer der Gesellschaft für Innovation, Sanierung und Entsorgung mbH (Gise), „damit die Funktionsweise später vorgeführt werden kann“.

Das städtische Unternehmen begleitete schon die Restaurierung des Kettenraddampfers „Gustav Zeuner“ – seit 2010 für Besucherführungen geöffnet und gerade erst generalüberholt – und setzt derzeit drei weitere Schiffe instand. 2016 berichtete die Volksstimme erstmals über die Idee für eine historische Schiffsmeile im Wissenschaftshafen.

In den vergangenen Jahren wurden dafür der ehemalige Taucherschacht 2 sowie der Eimerkettenbagger „Otter“ samt zugehöriger Schute in aufwendigen Bergungsaktionen aus dem Hafenbecken geholt. Mit dem Einsetzen der Eimerkette in das Baggerschiff, das einst durch seinen Einsatz die Fahrrinne der Elbe freihielt, fand jetzt die letzte große Etappe des Projekts ihren Abschluss.

Derzeit wird die Baugenehmigung für die Besucherplattform geprüft, berichtet Kuhne weiter. Diese soll neben den Schiffen direkt am Elberadweg auf einem alten Container entstehen. In dessen Wände sollen zudem Glasscheiben eingesetzt werden, um im Inneren eine kleine Ausstellung einzurichten. Von der Plattform aus können die Besucher beobachten, wie der Eimerkettenbagger und der Taucherschacht einst funktionierten.

Die meisten Bauarbeiten rund um das Areal werden erst gegen Ende kommenden Jahres beendet sein, sagt der Gise-Chef. So soll das gesamte Umfeld neu gestaltet werden. Bäume werden gepflanzt, Flächen begrünt. Für Kinder wird es einen Wackelrad-Parcours geben. Eine Fahrradrikscha und eine Draisine gibt es bereits zum Ausleihen. Ein alter Eisenbahnwaggon wird als Infopunkt für die Führungen aufgestellt. Die Hoffnungen liegen darauf, dass diese zum Saisonstart im Frühjahr 2022 beginnen können.

Ob die Schiffsmeile damit vollständig ist, wird sich dann zeigen. Platz genug für weitere Exponate wäre auf jeden Fall noch. „Das Jobcenter müsste weitere Maßnahmen bewilligen“, sagt Reinhard Kuhne. Dieses finanziert die Sanierung der Schiffe, weil dessen Kunden sich durch die Tätigkeiten dort für den Arbeitsmarkt qualifizieren können. Ein Eisbrecher, der in der Region liegen soll, wäre demnach ein heißer Kandidat für eine Erweiterung.

Mehr zum Einsetzen der Eimerkette im Baggerschiff "Otter" erzählt Reinhard Kuhne im Video von Videoredakteurin Samantha Günther.