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Schädlinge Mit Meisen gegen Miniermotten in Magdeburg

Mit einer ungewöhnlichen Aktion rückte der Awo-Landesverband gegen Baumschädlinge vor: Er hat Meisennistkästen in Magdeburg aufgehängt.

Von Michaela Schröder 11.06.2020, 01:01

Magdeburg l Es scheint ruhig geworden zu sein um das Projekt „Meisen gegen Miniermotten“ des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sachsen-Anhalt e. V. in Magdeburg - doch der Eindruck täuscht. „Das Projekt ist immer noch am Laufen. Die Brutsaison ist in vollem Gange und die gefiederten Freunde sicherlich fleißig bei der Aufzucht der Nachkommen. Dabei nutzen sie hoffentlich wieder die Nistkästen in der Breitscheidstraße“, berichtet Initiator Elias Steger auf Volksstimme-Nachfrage.

Insgesamt sind in der Breitscheidstraße im Herrenkrug 44 Brutkästen angebracht worden. Im Februar erfolgt mit Unterstützung von Ehrenamtlichen die jährliche Dokumentation und Reinigung der Nistkästen. Der Versuch, Meisen als „Motten-Killer“ zu fördern, zeige vielversprechende Ansätze. Erneut waren 28 der 44 Brutkästen belegt. Was zeigen die Zahlen? Die Belegung ist konstant. Das Projekt zeige seit 2016 einen durchweg kontinuierlichen Erfolg.

Es sei ein nachhaltiger Beweis dafür, dass die Anbringung von zusätzlichen Nisthilfen sinnvoll sei. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass nahezu alle Nistkästen bis Höhe der Eigenheimsiedlung besetzt waren. „Umso waldiger bzw. naturnäher das Umfeld, desto weniger Bedarf an zusätzlichen Nisthilfen ist zu beobachten“, berichtet Elias Steger. Während der Arbeiten in der Breitscheidstraße sei man auch von vielen Passanten angesprochen worden. „Das zeigt uns, dass dieses wichtige Thema präsent ist und weiterhin präsent gemacht werden sollte“, so Steger erfreut.

Unter dem Motto „Meisen gegen Miniermotten“ hatte Elias Steger 2016 das Projekt ins Leben gerufen, um die natürlichen Feinde der Miniermotte in die Breitscheidstraße zu locken. 27 Meisennistkästen wurden angebracht. In Fortsetzung der erfolgreichen Aktion 2016 – circa 70 Prozent aller Nistkästen waren belegt, davon circa 85 Prozent durch Meisen – wurde das Projekt ausgeweitet und weitere Nistkästen angebracht, mit dem Versuch, der Miniermotte weiterhin umweltverträglich und nachhaltig zu begegnen.

Die Miniermotte befällt überwiegend die weiß blühende Rosskastanie. Die Larven der Motten fressen sich durch die Blätter. Dadurch werden Teile des Blattes von der Wasserversorgung abgeschnitten. Bei starkem Befall vertrocknet dann das Blatt, wird braun. Durch den Befall sind die Bäume auch anfälliger für Pilze und andere Krankheitserreger.