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Schallschutz am Ring: Baufirma muss noch mal ran

Von Jana Heute 21.07.2015, 01:01

Magdeburg l Weitgehend unbehelligt blieben gestern noch die Kraftfahrer auf dem nördlichen Abschnitt des Magdeburger Rings. Doch bis zum Donnerstag dürfte sich das noch ändern, denn an der Lärmschutzwand zwischen Hundisburger Straße und Ziolkowskistraße soll gearbeitet werden. So zumindest die Ankündigung der Stadtverwaltung (Volksstimme berichtete).

Doch wo waren die Arbeiter gestern? Als die Volksstimme in der Mittagszeit ein Foto von der Baumaßnahme einfangen wollte, war von den Arbeiten auf ganzer Länge nichts zu sehen. „Sie werden aber stattfinden. Die Firma hat die Sperrgenehmigung seit gestern und ist auch in der Pflicht, den Auftrag in der vorgegebenen Frist auszuführen. Eine Verlängerung wird es von uns dafür nicht geben“, machte Tiefbauamtsleiter Thorsten Gebhardt auf Nachfrage der Volksstimme klar. Bis Donnerstag sollen die Arbeiten erledigt sein.

Betroffen sind die Schallschutzwände auf beiden Seiten des Rings. Zwischen 7 und 18 Uhr müsse punktuell jeweils eine Fahrspur gesperrt werden, hieß es. Aber was ist eigentlich faul an der Lärmschutzwand? Sie steht noch nicht einmal fünf Jahre, und es wird schon wieder daran gebaut.

Laut Gebhardt handelt es sich um Gewährleistungsarbeiten, mit der die seinerzeit bauausführenden Firmen jetzt von der Stadt beauftragt worden sind. „Nichts Gravierendes“, so Gebhardt, doch wenn man die Sache „laufen lasse“, könne man später keine Ansprüche mehr geltend machen. Vor Ablauf der Gewährleistung kontrolliert die Stadt deshalb extra noch mal technische Bauwerke, um etwaige Schäden rechtzeitig ausbessern zu lassen. An der Lärmschutzwand zeigte sich, dass Gummiverbindungen zwischen den einzelnen Metallelementen der Wand verrutscht sind bzw. nicht mehr richtig sitzen. „Das muss ausgebessert werden“, sagt der Amtschef.

Neben den üblichen Sonderprüfungen vor Ablauf der jeweiligen „Garantiezeit“, wie hier am Ring geschehen, gibt es auch regelmäßige Kontrollen. Denn so wie etwa Brücken müssen auch Schallschutzwände alle sechs Jahre zum „Tüv“. Es handele sich gleichfalls um ingenieurtechnische Anlagen, die turnusmäßigen Kontrollen unterliegen, erklärt der Tiefbauamtsleiter. So werden in diesem Jahr auch noch Lärmschutzwände im Bereich Goslaer Straße, Mittagstraße oder Editharing unter die Lupe genommen.

Die rund 1,2 Kilometer lange Lärmschutzwand im nördlichen Ringabschnitt war vor knapp fünf Jahren errichtet worden. Die Stadt hatte dafür 3,2 Millionen Euro investiert. Allerdings hatte es danach Kritik von Anwohnern angrenzender Hochhäuser gegeben, dass die Wand in den obersten Etagen keine Wirkung zeige. Diese Kritik war jedoch im Sande verlaufen.