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Schauspielhaus Vorhang auf für Magdeburger Theatercafé

Die Besucher des Magdeburger Schauspielhauses können sich freuen: Die Gastronomie im Haus hat wieder einen Pächter.

Von Stefan Harter 20.12.2019, 00:01

Magdeburg l Das Schauspielhaus hat wieder eine Gastronomie: Seit mehreren Monaten saßen die Besucher – sinnbildlich – auf dem Trockenen. Das „Mephisto“, zuletzt für die gastronomische Versorgung der Außenstelle des Theaters Magdeburg in der Otto-von-Guericke-Straße verantwortlich, hatte bereits im vergangenen Sommer seine Türen für immer geschlossen.

Das Theater hatte daraufhin Räumlichkeiten und Versorgungsauftrag erneut ausgeschrieben und kann jetzt mit der Easy Gastro GmbH einen neuen Betreiber vorweisen. Dahinter stehen Mathias Fangohr und Matthias Kunze. Mit ihrer Firma sind die beiden seit 2014 in Magdeburg vor allem an kulturellen Orten aktiv. Denn auch das Café im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen sowie das Catering für die Veranstaltungen des Gesellschaftshauses werden von den beiden gemanagt.

Da ist es nur natürlich, dass sie sich auch für die Spielstätte des Theaters beworben haben, findet Mathias Fangohr. „Ich war schon immer sehr kulturinteressiert“, sagt er. Und das Schauspielhaus sei „nicht irgendein Haus, sondern eins mit vielen Traditionen“.

Deshalb wollen sich die beiden auf „historischen“ Pfaden bewegen und das schon zu DDR-Zeiten dort zu findende Theatercafé – zumindest dem Namen nach – wiederbeleben. „Viele Leute haben uns erzählt, dass sie tolle Erinnerungen daran haben. Dadurch können sie sich damit identifizieren“, sagt Fangohr.

Einen ersten Eindruck können die Besucher des Silvesterballs am 31. Dezember bekommen, wenn im ganzen Haus und eben auch im Restaurant gefeiert wird. Offizieller Start für das neue Theatercafé wird aber erst am 12. Februar sein, sagt der Gastronom.

So kommt zum Beispiel erst im Januar der neue Tresen. Denn optisch soll sich der neue Laden deutlich vom Vorgänger unterscheiden. „Wir werden eine komplett andere Aufmachung haben“, sagt Mathias Fangohr. Außerdem soll es dort einen Weingarten geben, kündigt er an.

„Das Theater Magdeburg freut sich sehr, wieder eine funktionierende Gastronomie im Schauspielhaus zu wissen und damit dem Publikum und auch Nicht-Besuchern wieder einen deutlich besseren gastronomischen Service anbieten zu können“, sagt Theater-Sprecherin Christine Villinger.

Das Theatercafé soll außer montags täglich ab 15 Uhr und zu allen Vorstellungen nicht nur als Café, sondern auch als Restaurant und Lounge geöffnet sein, erklärt sie weiter.

„Mit dem Theatercafé hofft das Schauspielhaus, dass der sehr geglückte Start unter Schauspieldirektor Tim Kramer einen weiteren Schub bekommt und so weitere schöne Begegnungen mit dem Magdeburger Publikum möglich werden“, wie Christine Villinger erläutert.

„Wir wollen uns nicht abnabeln, sondern versuchen sehr viel mit dem Theater gemeinsam auf die Beine zu stellen“, sagt Mathias Fangohr zu den zukünftigen Plänen. So wird es dann bald auch möglich sein, noch nach der Vorstellung etwas Warmes zu essen, was bislang nicht möglich gewesen sei.

Fangohr ist auch der Überzeugung, dass der Standort keineswegs ein Nachteil für ihn sei. Das war vom Vorgänger als ein Grund für das Scheitern des „Mephisto“ angeführt worden. „Da bin ich vollkommen anderer Meinung“, sagt der Gastronom und nennt die Lokalität „unglaublich gut“.

Das Kulturhistorische Museum, das neue Domviertel, der Hasselbachplatz und ein Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft sollen dafür sorgen, dass auch Besucher abseits der Vorstellungen den Weg ins Theatercafé finden. „Ich bin da sehr optimistisch“, sagt er bestimmt.

Der Pachtvertrag für die gastronomische Versorgung mit Kantine, Bar, Restaurant und Garten wurde für die nächsten fünf Jahre abgeschlossen. Bei der Ausschreibung hatte es noch einen weiteren Bewerber gegeben.