1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. „Editha“ geht nicht unter

Schiffshebewerk „Editha“ geht nicht unter

Ein sechs Meter langes Papierfaltboot war beim Familienfest am Schiffshebewerk Rothensee in Magdeburg die Attraktion.

Von Stefan Harter 12.06.2017, 01:01

Magdeburg l Was im Kleinen funktioniert, funktioniert auch eine Nummer größer. Das bewiesen die Erbauer des sechs Meter langen und zwei Meter hohen Papierschiffs, das am Sonntag erfolgreich mit dem Schiffsfahrstuhl am Hebewerk Rothensee gefahren ist. Wobei sie selbst bis zuletzt unsicher waren, ob es auch wirklich klappt. Einen Testlauf hatte es vorher nämlich nicht gegeben, verrät ein Mitarbeiter der Agentur Esprit, die sich das „Ottoschiffchen“ ausgedacht und zusammengebaut hat.

Mehrere Bahnen Milchpapierkarton wurden dafür zusammengeschweißt, so dass ein sechs mal zwölf Meter großes „Blatt Papier“ entstand. Das wurde mit sieben Leuten so gefaltet, wie man es vom kleinen Vorbild kennt. Anschließend durften es die Kunstklassen des Schollgymnasiums im Allee-Center verzieren.

Gegen 14.15 Uhr war es am Sonntag soweit: Der Stapellauf der wackligen Konstruktion stand bevor. Mitarbeiter der Wasserwacht halfen dabei, sie ins Wasser zu bringen. Nachdem das Fahrgastschiff „Stadt Wolfsburg“ das Schiffshebewerk verlassen hatte, konnte das „Ottoschiffchen“ hineinfahren. Unter den gespannten Blicken der unten wartenden Besucher senkte sich der Trog und gab schließlich den Blick auf das Papierboot frei.

Das wirkte zugegebenermaßen in dem riesigen Trog etwas verloren. Dennoch erhielt es eine ordentliche Taufe. Es wurde nach dem Vorschlag von Linus Böke auf den Namen „Editha“, nach Ottos Ehefrau, benannt. Das Boot fuhr dann allerdings nicht weiter die Elbe herunter bis nach Hamburg. Seine Reise endete bereits wenige Meter weiter an der Kaimauer.

Seine Pflicht hatte es getan: Viele Besucher hatten den weiten Weg in den äußersten Norden der Stadt bei hohen Temperaturen auf sich genommen. Sie genossen die Sicht vom Aussichtsturm, hörten der Musik des Sax‘n‘Anhalt-Orchesters oder dem Shanty-Chor Magdeburg zu oder besuchten den Kinderbereich mit Hüpfburg, Karussell und Spielmöglichkeiten.