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Schulentwicklung Edithagymnasium Magdeburg wird saniert

14,5 Millionen Euro werden ins Magdeburger Edithagymnasium investiert. Neu gebaut werden eine neue Aula und ein Verbindungsbau.

Von Martin Rieß 11.06.2018, 17:19

Magdeburg l Mit 3,65 Millionen Euro fördern das Land Sachsen-Anhalt und die EU aus dem Förderprogramm Stark II die Sanierung zweier Gebäude des Edithagymnasiums am Lorenzweg in Magdeburg. Hinzu kommt mehr als eine Million Euro für die Modernisierung einer Schulsporthalle nebenan. Entsprechende Förderbescheide haben am 11. Juni 2018 Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder und Gabriele Trumpf von der Investitionsbank an Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper übergeben.

In den kommenden Jahren werden die Keller zweier Gebäude des Typs Erfurt trockengelegt, die Fassaden, die Dächer und die Kellerdecke werden saniert und gedämmt, es gibt neue Fenster und Außentüren samt Sonnen- und Blendschutz. Außerdem fließt das Geld in eine neue Heizungsanlage und Warmwasserbereitung und für eine Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung, für neue Elektro- und Lichtanlagen sowie in die energetische Sanierung der Turnhalle. Samt Eigenanteil der Stadt Magdeburg kommen für diesen Teil der anstehenden Arbeiten 10,7 Millionen Euro zusammen.

Da es neben der geförderten Sanierung auch um den Neubau einer Aula und eines Foyers zwischen zwei Gebäuden geht, muss die Stadt 14,5 Millionen Euro für den Schulstandort in die Hand nehmen. Oberbürgermeister Lutz Trümper sagte: „Dank des Fördermittelbescheids können wir umgehend mit der Ausschreibung der Ausführungsplanungen beginnen. Noch in diesem Jahr wollen wir den Baustart und erste Abbrucharbeiten vornehmen.“ Beim Abbruch handelt es sich um ein Gebäude am Rand des Geländes, das nicht mehr benötigt wird. Im Schuljahr 2020/21 könnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Schulleiterin Katja von Hagen sagt: „Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen. Ich hatte schon befürchtet, dass die Fördermittelzusage in diesem Jahr nicht mehr gegeben wird.“ In den vergangenen Monaten stand es daher um die Stimmung unter Schülern, Lehrern und Eltern im Edithagymnasium nicht zum Besten - wovon sich auch der Magdeburger Oberbürgermeister bei einem Termin ein Bild machte. Die Unklarheit über den Beginn der Sanierungsarbeiten sorgte für Unsicherheiten über den zukünftigen Schulbetrieb.

Grund: In einem einzelnen Schulgebäude ein vierzügiges Gymnasium zu betreiben, ist kaum denkbar. Die Folge: Es können keine vier fünften Klassen pro Schuljahr aufgenommen werden. Mit einer entsprechend niedrigeren Schülerzahl wäre es in der Sekundarstufe II kaum möglich gewesen, ein wie im Schulgesetz vorgesehenes Kurssystem aufzubauen, in dem die Schüler die Möglichkeit haben, den persönlichen Wünschen Schwerpunkte in der schulischen Ausbildung zu setzen. Bereits vor Monaten war dieses Problem vorhersehbar.

Unter anderem waren schon öffentlichkeitswirksame Formen des Protest wie Unterricht am oder im Rathaus angeregt worden, um die Politik auf das Problem der Schule aufmerksam zu machen. Für Unmut hatte gesorgt, dass die längst beschlossene Sanierung des Gymnasiums nicht auf den Weg gebracht wurde und sich – aus Sicht der Elternvertreter – Stadt und Land gegenseitig den Schwarzen Peter zugeschoben hatten.

Minister André Schröder hatte während der Übergabe der Fördermittel bestätigt, dass sich die Verhandlungen gerade im Fall des Edithagymnasiums schwierig gestaltet hatten. Zu diesem Punkt mochte Oberbürgermeister Lutz Trümper schon gar nichts mehr sagen. In den Monaten zuvor hatte das Land unzureichende Anträge kritisiert, die Stadt, dass ständig die Rahmenbedingungen geändert wurden.

Derzeit lernen die Schüler übrigens im dritten Gebäude des Schulkomplexes. Dieser sollte ursprünglich abgerissen werden. Da die Zahl der Schüler in Magdeburg weiter steigt, ist derzeit von einem weiteren Erhalt dieses Gebäudes die Rede. Dies könnte aber erst nach der Übergabe der beiden anderen sanierten Gebäude geschehen.

Eröffnet wurde das Gymnasium aus einer Außenstelle des Einsteingymnasiums heraus im Jahr 2015. Schon damals war klar, dass sich Schüler und Lehrer vorerst mit einem Provisorium arrangieren müssen.