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Siedlungspläne Traum vom Haus wird in Magdeburg weggespült

Eine neue Eigenheimsiedlung in Magdeburg umfasst knapp 100 Parzellen. Die Sieldungspläne stehen auf nassen Füßen, wie Anwohner kritisieren.

Von Marco Papritz 04.11.2019, 00:01

Magdeburg l Nach der Großsiedlung westlich der Spaßvogelsiedlung (Nr. 431-1A „Ottersleber Chaussee/Am Hopfengarten“) mit Platz für etwa 150 Eigenheime erweitert ein weiteres Bebauungsgebiet den Stadtteil Hopfengarten. Auf einer Ackerfläche mit circa 88.000 Quadratmetern soll der Bau von Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften ermöglicht werden, so das Ansinnen des Eigentümers. Dabei handelt es sich um die Bodenverwertung- und -verwaltungs GmbH (BVVG), ein staatliches Unternehmen mit der Aufgabe, land- und forstwirtschaftliche Flächen auf dem Gebiet der neuen Bundesländer zu verwalten, verpachten und verkaufen.

Im Hopfengarten trifft letzteres zu, was mit einem Antrag zum Aufstellen eines Bebauungsplans (Nr. 431-3 „Doctor-Eisenbart-Ring“) 2016 angeschoben wurde. Ist dieser rechtsgültig, soll das Gelände verkauft werden. Stadtverwaltung und BVVG tauschten sich über die Gestaltung des Areals aus und verständigten sich nun auf eine Variante, die circa 100 Parzellen umfasst. Bei einer Bürgerversammlung führten beim Vorstellen des Entwurfs zwei Probleme im Stadtteil zu Diskussionen. Bewohner befürchten zum einen eine Verschlimmerung des Schichtenwasserproblems, wie Knut Petsche von der Spaßvogelsiedlung sagte. „Wegen des Gefälles von der Leipziger Chaussee in Richtung Salbke laufen Keller voll, da sich das Wasser seinen Weg sucht. Durch eine Bebauung am Doctor-Eisenbart-Ring wird die Situation verschlimmert“, so Petsche. Die Verwaltung kennt das Problem und befindet sich mit der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) im Hopfengarten dazu im Austausch. U. a. ist ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden.

Die hitzige Atmosphäre bei der Bürgerversammlung spitzte sich beim Thema „Anbindung der neuen Siedlung“ zu. Wie Katja Wöbse und ihr Team vom Stadtplanungsamt betonten, ist ein Anschluss an die Straße Am Hopfengarten nicht geplant.

Darauf drängte auch der Bauausschuss, wie Stadtrat Frank Schuster (CDU/FDP) sagte. Zahlreiche Wortmeldungen machten deutlich, dass „schon jetzt die Straßen überlastet sind und vom gewerblichen Verkehr, etwa vom Sket, missbraucht“ werden, wie einer der Teilnehmer sagte. Verschlimmert worden sei dies „durch die verkehrsberuhigte Leipziger Straße, die umfahren wird, indem alle über die Dodendorfer Straße durch den Hopfengarten rollen“. Der Verwaltung fehle es daher an Weitsicht, hieß es.