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Spenden-Cup Drachenbootrennen für den guten Zweck

Die Wobau-Mitarbeiter fuhren beim Benefiz-Drachenboot-Cup als Erste durchs Ziel. Doch die eigentlichen Gewinner sind benachteiligte Kinder.

Von Franziska Ellrich 30.07.2018, 01:01

Magdeburg l „Die Freunde das sind wir. Zum Siegen sind wir hier.“ Der Schlachtruf der Paddler, die am 28. Juli 2018 unter der Flagge der Eltern-AG antreten, ist schon von weitem zu hören. Beim vierten Magdeburger Benefiz-Drachenboot-Cup gibt es zum ersten Mal zwei Teams, die nicht aus Mitarbeitern eines Unternehmens in der Region bestehen, sondern bunt gemischt sich für die Spendenveranstaltung stark machen wollen.

Die 20 Mann sitzen am Wochenende auf dem Salbker See II zum ersten Mal gemeinsam in einem Boot. Ihre Taktik: „Wir wollen siegen“, sagt Florian Schweighöfer. Der Magdeburger ist zum ersten Mal dabei. Beim Einpaddeln – also auf den rund 200 Metern, die bis zum Startpunkt zurückgelegt werden müssen – habe man sich mit Boot, Paddel, Teamkollegen und Trommelrhythmus vertraut gemacht.

Dann geht es los. Über die Lautsprecheranlage ertönt ein lautes Hupen und bis zu fünf Boote nebeneinander sausen in Richtung Strand über das Wasser. Dort stehen Dutzende Zuschauer und jubeln. Ein Teil von ihnen bis zu den Knien im Wasser, um sich bei der Hitze ein wenig abzukühlen.

Doch wie halten die Paddler die rund 35 Grad am Sonnabendmittag aus? „Dafür sorgen schon die anderen im Boot“, erklärt Hildegard Ballerstedt mit einem Schmunzeln im Gesicht. Pro Paddelschlag lande eben auch genügend erfrischendes Seewasser auf den Teamkollegen.

Hildegard Ballerstedt ist von Anfang an beim Benefiz-Cup dabei und extra aus Aschersleben angereist. Dort ist sie als Trainerin der Eltern-AG im Einsatz. Mehr als 27.000 Euro Spenden – ein neuer Rekord – wurden im Rahmen des Drachenbootrennens für das Projekt Eltern-AG gesammelt. Ziel des Projektes ist es, den Kreislauf der sozialen Benachteiligung und Ungerechtigkeit zu durchbrechen. Die Mitarbeiter gehen auf Väter und Mütter zu, um sie in Sachen Erziehung zu unterstützen.

Für den Großteil der Spenden haben die regionalen Unternehmen schon im Vorfeld gesorgt. Doch auch am Sonnabend wird noch gesammelt. Alessia Schneider war auf dem Platz am Salbker See II mit dem Bauchladen unterwegs, um Lose für die Tombola zu verkaufen. Am Nachmittag sind fast alle Lose weg. Alessia Schneider freut sich. Sie macht gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei MAPP-Empowerment, wo die Eltern-AG angesiedelt ist. Die Mitarbeiter betreuen am Sonnabend die Teams und haben wegen der Hitze für alle Sprühflaschen bereitgestellt.

Für erfrischende Sprüche sorgen in den Pausen zwischen den Rennen Kabarettist Lars Johansen und Moderator Ingolf Kloss. Die Bühne steht inmitten Dutzender Zelte, die am Wochenende am See aufgebaut sind. Denn dort veranstaltet der Wassersportvereine Buckau-Fermersleben das 18. Drachenbootfestival. „Wir sind so froh, dass wir in diesem Rahmen dabei sein können“, sagt Linda Wolf von der Eltern-AG. Auch die Steuermänner und Trommler werden vom Wassersportverein organisiert.

Zurück aufs Wasser: Der Vorlauf sei erstaunlich gut gelaufen, sagt Florian Schweighöfer und behält recht: Sein Eltern-AG-Team landet im großen Finale. Doch nur wenige Zelte weiter sitzen die stärksten Konkurrenten an diesem Tag: die Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau). „Vorwärts immer. Rückwärts nimmer“, tönt ihr Schlachtruf über den Platz. Die Paddelrichtung ist also klar. Und die Taktik – laut Teamchefin Nicole Rettig sind das „Motivation und Teamgeist“ – geht auf. Die Wobau-Mitarbeiter fahren zuerst durchs Ziel.

Sie können den hübschen Holz-Wanderpokal fürs Büro mitnehmen. Wer im nächsten Jahr, so wie am Sonnabend der Verein Miteinander, den Pokal wieder mitbringt, bekommt eine eigene Trophäe – einen ganz besonderen Drachenkopf aus dem 3-D-Drucker.