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Sport FCM-Nachwuchs in Magdeburg auf dem Sprung

Beim FCM-Nachwuchs steht Sport abseits des Fußballs auf dem Programm. Das ist eine Kennenlernrunde für die U15-Mannschaft.

Von Vanessa Plentinger 22.07.2018, 17:23

Magdeburg l Konzentriert schaut Pit Zuther, zweiter Torwart der U15-Mannschaft des FCM, auf die steinerne Säule am „Schweizer Haus“. Er nimmt Anlauf, setzt zum Sprung an und stößt sich mit dem Fuß an der Mauer ab, wie es Parkour-Trainer Michael Schütze zuvor gezeigt hatte.

Aber was hat das mit dem Training einer jungen Fußballmannschaft zu tun? „Team- building“, lautet die klare Antwort von Almuth Steinhoff, Lehrerin der zukünftigen 9c am Sportgymnasium Magdeburg. Zusammen mit den Trainern Matthias Buszkowiak, Andy Weinreich und Lukas Kalkhoff organisierte die engagierte Lehrerin das etwas andere Sportprogramm am vergangenen Donnerstag.

Denn die Jugendlichen trainieren erst seit 16. Juli zusammen. Die Besonderheit: Vier der insgesamt sechs Neuzugänge kommen aus Halle. „Um eventuellen Problemen, unter anderem wegen der starken Rivalität zwischen Magdeburg und Halle, vorzubeugen, haben wir beschlossen schon in den Ferien daran zu arbeiten. So wollen wir die Jungs mit der gemeinsamen Erfahrung und Spaß dabei unterstützen, die neuen Spieler direkt zu integrieren und sich zu einem Team zusammenzufinden. Schließlich kommt es beim Fußball besonders auf Zusammenhalt an“, erklärt Almuth Steinhoff.

Dafür holte sie sich sowohl Niels Wedler von Biber-Kanutouristik für einen Stand-Up-Paddling-Kurs als auch Michael Schütze von Senshi Parkour/Senshi Concepts ins Boot. Letzterer versuchte der U15 einen Einblick in die Sportart „Parkour“ zu geben, also die „effiziente, schnelle und sichere Fortbewegung im städtischen Raum mit der Vorstellung, einer Gefahrensituation ausgesetzt zu sein“. Neben des teambildenden bietet der Aktionstag auch einen Trainings-Effekt: „Bei den Sportarten fernab vom Fußballplatz werden neue Muskelgruppen beansprucht. Da wir Trainer den selben Werdegang hinter uns haben, wissen wir zudem genau was die Jungs, durchmachen und wollen das Training deshalb so abwechslungsreich wie möglich gestalten“, meint Matthias Buszkowiak. „Was Sticheleien zwischen Magdeburgern und Hallensern angeht, läuft es besser als erwartet. Bisher ist das Klima sehr gut und das bleibt hoffentlich auch so. Unser heutiges Fazit zu Frau Steinhoffs Idee ist durchweg positiv“, betont der Trainer.

Und auch die 15 Nachwuchstalente sind sich einig: Der Tag macht richtig Spaß. „Außerdem hat uns das Parkour-Training in Sachen Stabilität und Gleichgewicht geholfen, um uns beim Springen und Aufkommen nicht zu verletzen“, verrät Achileas Oikonomides aus Halle.

Doch so locker und unbefangen, wie die Jugendlichen miteinander umgehen, sieht es nicht danach aus, als hätten sie das „Magdeburg-Halle-Teambuilding“ überhaupt nötig. Diesen Eindruck bestätigen der Magdeburger Tom Dreier und Laurenz Thomas aus Halle, die dafür zustimmendes Nicken von ihren Mitspielern ernten: „Der Tag war super, aber wir kennen uns alle von der Landesauswahl und verstehen uns sehr gut. Da könnten sich die Erwachsenen und vor allem die Fans mal was abschauen.“