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Stadtentwicklung Größere Straßen für Baugebiet in Magdeburg

Im Baugebiet Am Kirschberg in Magdeburg sollen die Straßen verbreitert werden. Kleinere Wendehammer sind aber keine Option.

Von Martin Rieß 25.10.2017, 09:03

Magdeburg l Seit Jahren wird in Magdeburg-Sohlen am Eigenheimgebiet Kirschberg gebaut. Nach wie vor ziehen hier Häuslebauer den Traum von den eigenen vier Wänden hoch. Doch was die Erschließung mit Straßen und Wegen angeht, waren bislang noch nicht alle Fragen geklärt.

Nachdem die Pläne der Stadtverwaltung Magdeburg zur Gestaltung der Stichstraßen und Wege ausgelegt waren, hatte die Verwaltung die Hinweise von Bürgern und Institutionen abgewogen. Jetzt hatte – nach Beratung im Bauausschuss, im Ortschaftsrat Beyendorf-Sohlen und im Umweltausschuss – der Stadtrat Magdeburg darüber zu entscheiden.

Bereits in den 1990er Jahren wurden in dem Gebiet die ersten Häuser gebaut. Doch eine Erschließung gab es nicht. Mit dem neuen Bebauungsplan sollen dafür die Weichen gestellt werden. Der Anregung aus der Bürgerschaft, einen Weg zu verändern, ist die Stadtverwaltung Magdeburg schon vor den jetzt erfolgten Beratungen und Abstimmungen gefolgt.

Keine Zustimmung seitens der Stadtverwaltung und des Stadtrats Magdeburg derweil zur Frage nach dem Wendehammer: Wenn möglich, sollten diese am Ende der Stichstraßen nicht vergrößert werden. Die Müllabfuhr könne mit kleineren Fahrzeugen fahren und auch auf unbefestigten Wegen wenden. Auch im Umweltausschuss dazu die klare Aussage vom Ordnungsbeigeordneten Holger Platz: „Der Vorschlag ist nicht umsetzbar.“

Dabei geht es um Fragen der Sicherheit für die Fahrzeuge und darum, dass auch andere Entsorger als der kommunale Abfallwirtschaftsbetrieb in die Straßen gelangen müsse. Darüber hinaus sei es auch für in vielen Fällen recht große Feuerwehrfahrzeuge wichtig, wenden zu können.

Aufgrund von Ver- und Entsorgungsleitungen mussten Wege und Straßen entgegen den ursprünglichen Planungen festgelegt werden. Bei einigen Eigentümern muss das Thema durch Leitungs- und Wegerecht für die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) geregelt werden.

Ein spannendes Thema in dem Gelände ist ohne Zweifel die Entwässerung: Aufgrund eines großen Höhenunterschieds besteht die Gefahr, dass Wasser vom Feld und höheren Grundstücken auf niedrigliegende fließt. Das, so die Gesetzgebung, muss verhindert werden.

Nicht verhindert werden kann aber, dass in den Boden versickertes Wasser im Gelände oberhalb als Grundwasser unterhalb wieder auftritt. Darüber – so die Stadtverwaltung Magdeburg – müssen sich die Bauherren im Klaren sein. Hinweise zur schwierigen Situation hatte das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt gegeben.

Unabhängig vom Votum der Stadträte gab es dennoch ein paar Nachfragen. Kurz vor der Stadtratssitzung hatte so Niko Zenker, der als sachkundiger Einwohner von der SPD in das Gremium entsandt wurde und im Ortschaftsrat des Doppeldorfs sitzt, nachgehakt.

„Wo sind unsere Vorschläge zur Geschwindigkeitsbegrenzung?“, wollte er beispielsweise wissen. Konkret wollen Anwohner hier am liebsten eine Spielstraße sehen, da die Strecke bei höheren Geschwindigkeiten weiter als Ausweichstrecke genutzt wird, wenn die Fahrer großer Fahrzeuge die erste Kurve im Dorf vermeiden möchten.