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Stadtentwicklung Magdeburger bauen wieder mehr

529 Wohnungen sind 2016 in Magdeburg in Neubauten und beim Ausbau und der Sanierung von Häusern entstanden. Das Baugeschehen zieht an.

Von Martin Rieß 18.11.2017, 00:01

Magdeburg l Wenn sich der Trend fortsetzt, wird Magdeburg nach innen weiter verdichtet werden und auch weiter wachsen müssen – zu diesem Schluss kommt das Magdeburger Amt für Statistik bei der Auswertung der Zahlen für das Baugeschehen in der Landeshauptstadt im Jahr 2016.

Demnach sind 2016 in Magdeburg 294 Gebäude fertiggestellt worden, darunter 264 Wohnhäuser. Dabei war der Trend zum Häuslebau ungebrochen: In den Wohnhäusern sind auch 258 Ein- und Zweifamilienhäuser enthalten.

Bezogen werden konnten in den neuen Gebäuden 366 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 46.515 Quadratmetern. Damit kommt die durchschnittliche Wohnung in einem Neubau auf beachtliche 127 Quadratmeter Wohnfläche.

Daneben spielen auch die Sanierung sowie der Um- und Ausbau bestehender Gebäude eine wichtige Rolle in Magdeburg. Laut Amt für Statistik wurden im Jahr 2016 die Arbeiten an 91 Wohngebäuden und 16 Nichtwohngebäuden abgeschlossen. Dabei kamen 163 neue Wohnungen auf den Markt. Es wurden vor allem Gewerbeflächen in Wohnraum umgewandelt und Dächer zu Wohnungen ausgebaut.

Einen Bauboom erkennen die Statistiker dabei nicht einmal in den fertiggestellten Häusern. Da gab es in den vergangenen Jahren höhere Zahlen.

Vielmehr geht es auch um den sogenannten Bauüberhang. Hierbei handelt es sich um Häuser, die sich im Bau befinden oder für die ein Bauantrag gestellt wurde. Und hier steigen die Zahlen seit dem Jahr 2011. Zusammen mit den fertiggestellten Bauvorhaben kommt Magdeburg auf 1031 Bauprojekte – das sind 3,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.

Neben dem Eigenheimbau unter anderem auf neu erschlossenen Baugebieten zum Beispiel am Kümmelsberg und in Lemsdorf wird in den kommenden Jahren auch der Bau von Mehrfamilienhäusern eine wichtige Rolle spielen. Beispiele sind das Magdeburger Domviertel am Breiten Weg und das Luisenviertel mit dem Hochhaus an der Erzbergerstraße.

Bei allem Wachstum gibt es allerdings auch kritische Punkte. So hatte Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, davor gewarnt, dass immer mehr Fachkräfte in allen Bereichen des Handwerks und damit auch im Bau- und Ausbauhandwerk fehlen. Zum anderen kritisieren die Baufirmen ein immer höheres Maß an Bürokratie.

Als Beispiel nennt Grupe die seit August 2017 geltenden neuen Regeln für die Trennung von Abfällen bereits auf der Baustelle samt den damit verbundenen Dokumentationspflichten. Ein Übermaß an Bürokratie hatte auch CDU-Stadtrat Frank Schuster während einer Sitzung des Bauausschusses kritisiert: „Es gibt Aufträge, wo ein Viertel der Arbeitszeit mit Dokumentationen verbracht wird. Das ist einfach zu viel.“

Auch die Stadt Magdeburg werde durch eine zunehmende Bürokratisierung infolge neuer gesetzlicher Regelungen beim Bauen behindert, berichtet Baubeigeordneter Dieter Scheidemann.