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Stadtpark  Magdeburger Abi-Party weiter unorganisiert

Jedes Jahr sorgen die Partys der Abiturienten im Magdeburger Stadtpark für Ärger. Eine bessere Organisation wird es jedoch nicht geben.

Von Franziska Ellrich 22.02.2018, 00:01

Magdeburg l Dass ein Großteil von Magdeburgs Abiturienten den letzten Schultag im Stadtpark feiert, ist mittlerweile Tradition in der Landeshauptstadt. Doch der Ausgang der Partys hatte sich in den vergangenen Jahren verschärft. Die Feiern endeten mit Dutzenden Rettungseinsätzen, Strafanzeigen, Alkoholopfern und Platzverweisen.

Immer wieder kam es zu Ausschreitungen. 2017 musste sogar ein junger Mann schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Kurzzeitig war daraufhin sogar ein Betretungsverbot für den Stadtpark im Gespräch.

Doch nach der Veranstaltung im April 2017 stand fest: Schuld an all dem waren nicht allein die Abiturienten selbst, sondern andere Personen, die sich unter die Partygäste gemischt hatten.

Das ist ein Grund, warum man sich bei der Stadt Magdeburg seitdem für eine ordentliche Organisation stark macht. In den letzten Jahren hatten sich einzelne Abiturienten lose zusammengeschlossen, um eine Parade mit Musiktruck vom Domplatz zum Stadtpark zu organisieren. Doch der offizielle Partyteil endete immer am Nachmittag – noch bevor sich am Abend die Einsätze von Polizei und Rettungsdienst aneinanderreihten.

Aus einer aktuellen Information der Stadtverwaltung geht jetzt hervor, dass die Sicherheitslage durch „einen professionellen Rahmen mit verbindlicher Struktur“ deutlich verbessert werden könnte. Was der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz damit meint, sind zum Beispiel ein eingezäuntes Gelände für die Feiern sowie Einlasskontrollen. Doch dazu wird es voraussichtlich nicht kommen.

Denn: Ende 2017 soll es bei der Stadt mehrere Gespräche mit den Schülervertretern der Gymnasien gegeben haben. „Um die Durchführung der Veranstaltung zum letzten Schultag im Jahr 2018 zu besprechen“, heißt es in der Information.

Allerdings konnte dem Ordnungsbeigeordneten zufolge keine Einigung erzielt werden. Mit der Begründung: Zum einen seien die Interessenlagen der einzelnen Gymnasien zu unterschiedlich, zum anderen seien behördliche Vorgaben, wie die Beschränkung des Teilnehmerkreises oder die Absperrung des Geländes, abgelehnt worden.

Dabei hätte es in diesem Jahr sogar die nötige finanzielle Unterstützung für die Abiturienten geben können. Denn nach den Ereignissen im vergangenen Jahr hatte sich die Lotto-Toto-GmbH Sachsen-Anhalt an das Magdeburger Ordnungsamt gewandt und ein Sponsoring für die Veranstaltung zum letzten Schultag der Abiturienten angeboten. Das geht aus der Information von Holger Platz hervor.

Die Schüler verzichten jetzt offensichtlich auf das Geld.

Für den Ordnungsbeigeordneten steht derweil fest: „Eine zwangsweise Einführung fester Veranstaltungsstrukturen scheidet aus.“ Bei der Stadt ist man der Überzeugung, dass solche Zwänge nur zu einer Eskalation und vermutlich zu einer Verlagerung der Party-Exzesse führen würden.

Die Folge: Auch in diesem Jahr wird es die Feierlichkeiten im Stadtpark geben. Wie gehabt – „ohne direkten Ansprechpartner oder verantwortliche Personen“, macht Holger Platz deutlich.