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Stadtpark Kein Sturm-Aus für Mageburger Silvesterlauf

Der Sturm „Herwart“ ist im Oktober 2017 über Magdeburg gefegt. 1170 Bäume wurden auf Flächen der Stadt zerstört.

Von Jana Heute 21.11.2017, 14:00

Magdeburg l Der städtische Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg wird die Genehmigung für den diesjährigen Silvesterlauf im Magdeburger Stadtpark erteilen. Das war allerdings nicht von Anfang an sicher. „Wir haben das intensiv geprüft und auch mit dem Veranstalter besprochen. Denn es ist etwas anderes, ob einzelne Jogger oder Spaziergänger auf den Wegen im Park unterwegs sind oder bis zu Tausende Besucher in den Stadtpark drängen, wie es beim Silvesterlauf der Fall sein könnte“, sagt Simone Andruscheck, Leiterin des Eigenbetriebes der Landeshauptstadt Magdeburg.

Sie macht deutlich: Nach dem letzten schweren Sturm Ende Oktober sind die Hauptwege wieder verkehrssicher. Sämtliche Bäume an den Wegen wurden kontrolliert, brüchige Äste entfernt, Kronen entlastet oder – schlimmstenfalls – nicht mehr standsichere Bäume gefällt oder zumindest schon zurückgesetzt, so dass sie keine Gefahr mehr darstellen. Auf den Wegen kann man sich also sicher bewegen.

In der Fläche sehe das noch etwas anders aus. Gerade in den Baumgruppen auf den Wiesen lauern noch Gefahren durch abgeknickte oder verklemmte Äste, die beim nächsten Windstoß herabstürzen können. In der Fläche dauern die Aufräum- arbeiten an. „Bis Ende des Jahres wird uns das auf jeden Fall noch beschäftigen“, ergänzt Thomas Tschorsnig, zuständiger Sachgebietsleiter im Stadtgartenbetrieb. Womöglich reichen die Arbeiten auch noch ins neue Jahr hinein.

Das gilt ebenso für den Herrenkrugpark mit seinem alten Baumbestand. Auch auf dem Westfriedhof wird noch immer ausgeputzt vom letzten Sturm. In den anderen städtischen Parkanlagen, auf Friedhöfen und Spielplätzen sowie an den Straßen konnte man inzwischen Entwarnung geben – diese Bereiche sind ebenfalls verkehrssicher.

Doch gerade im Herrenkrug- und Stadtpark hat es viele Bäume getroffen. Sie sind besonders vorbelastet – durch ihr Alter und sie haben bei den Hochwassern nasse Füße bekommen. Der Totalverlust liegt jetzt bei 1170 und noch immer werden neue Bäume entdeckt, die nach den drei schweren Stürmen 2017 als nicht mehr standsicher befunden werden.

„Wir haben einige unruhige Nächte erlebt“, räumt Simone Andruscheck ein. Alle Mitarbeiter seien froh, dass es bei Sachschäden geblieben ist. Die summierten sich schon nach Sturmtief „Paul“ im Juni auf rund 460 000 Euro. „Jetzt haben wir noch einmal 250 000 Euro beantragt“, sagt Simone Andruscheck. Doch selbst wenn in einigen Monaten alles aufgearbeitet ist, „die eigentliche Herausforderung steht uns noch bevor“, meint Andruscheck.

Es sind die notwendigen Nachpflanzungen, um der Elbestadt nach den enormen Verlusten zu neuem Stadtgrün zu verhelfen. 400 000 Euro pro Jahr stehen im Rahmen der Baumoffensive zur Verfügung. Zunächst für die nächsten vier Jahre. Und auch die Elbestädter können weiter ihren Beitrag leisten im Rahmen der Spendenaktion „Mein Baum für Magdeburg“. Alles in der Hoffnung, dass nicht weitere Sturmjahre wie 2017 bevor stehen und die Bemühungen zunichte machen.