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Stadtpark Turmcafé in Magdeburg bleibt Vision

Ideen für eine Ausstellung oder gar ein Café im Albinmüllerturm im Magdeburger Stadtpark liegen aktuell auf Eis.

Von Martin Rieß 06.02.2018, 00:01

Magdeburg l Winterpause auf dem Albinmüllerturm: Bis ins Frühjahr hinein ist ein Aufstieg auf das denkmalgeschützte Gebäude am Rande des Stadtparks nicht möglich. Mit der Neueröffnung werden die Besucher des Turms das gewohnte Bild vorfinden: Große Sanierungsarbeiten oder der Ausbau von Räumen sind derzeit kein Thema, berichtet ein Sprecher der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM), die den Turm bewirtschaftet, auf Nachfrage der Volksstimme.

Während der umfassenden Sanierung bis zum Jahr 2006 war der Albinmüllerturm als reiner Aussichtspunkt über den Stadtpark und die Magdeburger Altstadt ausgebaut worden. Die Wiedereinrichtung des ursprünglich auf dem Haus befindlichen Cafés war damals nicht angedacht. Grund: Für gerade einmal zwölf Plätze müssten rund 650.000 Euro investiert werden, so die Schätzung vor acht Jahren. Zu aufwendig stellte sich die bauliche Situation auf engstem Raum bezüglich der Ver- und Entsorgung, des Brandschutzes und der Entlüftung dar.

Angesichts dieser Schwierigkeiten war im Magdeburger Stadtrat diskutiert worden, ob auf dem Turm eine Ausstellung eingerichtet werden könnte, die über das Neue Bauen oder die Deutsche Theaterausstellung im Jahr 1927 informiert. Immerhin war der Turm seinerzeit für ebenjene Ausstellung am Rande des Messegeländes errichtet worden.

Bis heute existieren von dem sehr viel umfangreicheren Gesamt­ensemble zur Theaterausstellung noch die Stadthalle, das Pferdetor und die Lichtstelen, die auf Initiative der SWM 2013 restauriert und wieder in Betrieb genommen wurden. Bei der Inbetriebnahme der Stelen hatte der Albinmüllerturm auch als Projektionsfläche für eine visuelle Auseinandersetzung mit der Geschichte des Hauses gedient.

Nach seiner Sanierung bedurfte das Gebäude übrigens ein paar Jahre später erneut einer Instandsetzung: Über Wochen war im Sommer des Jahres 2015 der Turm für Besucher geschlossen worden, um die Westfassade zu sanieren. Dabei waren Risse und Hohlstellen an der wetterempfindlichen Seite denkmalgerecht geschlossen worden. 17.900 Euro hatte die Stadt investiert.

Der Turm hat sich derweil auch ohne Café und ohne Ausstellung zu einem Besuchermagneten entwickelt. Gerade im Frühjahr und im Sommer wird von kaum einer anderen Stelle der Stadt deutlich, warum Magdeburg bei seinen Besuchern oft mit viel Grün und Nähe zur Natur punktet. Im vergangenen Jahr haben nach Auskunft der MVGM 7261 Besucher die Drehkreuze am Eingangsbereich passiert. Gezählt worden waren die Gäste zwischen dem 1. April und dem 31. Dezember.

Dieses Jahr beginnt die Turmsaison im Magdeburger Rotehornpark übrigens ein wenig eher. Ab 30. März können die Besucher über den Aufzug oder über die Treppen wieder zur Aussichstplattform gelangen. Der Aufstieg ist täglich möglich, Besucher ab sechs Jahren zahlen Eintritt für den Aufstieg.