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Stadtrat Kein Wettbewerb für Magdeburger Hassel

Wie weiter mit dem Hasselbachplatz in Magdeburg? Im Stadtrat wollten die Grünen einen Ideenwettbewerb anschieben. Der Antrag scheiterte.

Von Martin Rieß 24.09.2018, 18:52

Magdeburg l Ein Antrag der Bündnisgrünen zum Hasselbachplatz war am 24. September 2018 im Magdeburger Stadtrat Thema. Grund: Immer wieder wird kritisiert, dass an dem Platz im Süden Magdeburgs die Aufenthaltsqualität nicht mehr stimmt, selbst wenn er nach wie vor als eines der wichtigsten Ausflugsziele der Magdeburger und ihrer Gäste in den Abenstunden zählt.

Geht es nach den Bündnisgrünen, soll für den Platz ein freiraumplanerischer Wettbewerb erstellt werden. Ziel sei eine Steigerung der Attraktivität des Platzes als Ausgeh-, Kultur-, Gewerbe-, Wohn- und Aufenthaltsbereich. Auch die Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit solle erhöht werden. Gesichert werden soll gleichermaßen der urbane Quartierscharakter. Eine Ausweitung der Außenflächen für Gastronomie und andere Gewerbe unter Sicherung der Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit für alle Verkehrsformen ist ebenfalls ein Ziel für die Grünen.

Ausdrücklich eingebunden werden sollten Anwohner und Gastronomen. Für den Wettbewerb sei zu prüfen, ob Fördermittel aus dem städtebaulichen Denkmalschutz oder anderen Fördertöpfen des Landes genutzt werden können.

Die Stadt Magdeburg hatte sich derweil per Stellungnahme zum Ursprungsantrag zu Wort gemeldet. Dort war von einem städtebaulichen und nicht von einem freiraumplanerischen Wettbewerb die Rede. Und diesen hält die Verwaltung für übertrieben. Schließlich solle der Hasselbachplatz nicht grundsätzlich umgebaut werden.

Denkbar sei aber sehr wohl eine ganze Reihe von Verbesserungen, so die Stadt. Die Rede ist vom Verzicht auf Radwege am Hasselbachplatz und entlang der Hallischen Straße. Dafür wäre eine Führung des Radverkehrs zum Beispiel auf einem Radfahrstreifen oder einem Schutzstreifen denkbar. Gegebenenfalls könnte es auch Bereiche mit Mischverkehr geben.

Außerdem wäre die Schaffung fahrbahnnaher Furten für Fußgänger an den Ein- und Ausfahrten denkbar. Hier könnte mit baulichen Mitteln die Aufmerksamkeit auf die Fußgänger gelenkt werden.

Auch eine Reduzierung der Radien am Hasselbachplatz ist im Gespräch. Denkbar, so die Magdeburger Stadtverwaltung, wäre wohl auch vor diesem Hintergrund ein gepflasterter Innenring in der Fahrgasse des Runds, das von Lkw und Müllfahrzeugen beim Ein- und Ausfahren des Platzes überfahren werden kann.

Auch die Verbreiterung der Haltestelleninseln der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) und ein Vorschieben dieser Inseln bis an die neu zu schaffenden Fußgängerfurten zulasten von Teilflächen für den ruhenden Verkehr in der Otto-von Guericke-Straße und im Breiten Weg würde die Situation verbessern.

Die Schaffung einer Querung für Radfahrer und Fußgänger in Höhe der Einsteinstraße über die Otto-von-Guericke-Straße wäre zudem dankbar.

Eine große Einschränkung ergibt sich allerdings daraus, dass der Platz bereits in den vergangenen Jahren saniert wurde. Und dazu flossen Fördermittel. Falls die sanierten Verkehrsanlagen jetzt verändert werden, läuft die Stadt Gefahr, Fördergelder zurückzahlen zu müssen. 2021 bis 2025 laufen die meisten Zweckbindungen aus – als letztes im Jahr 2029 die für die Otto-von-Guericke zwischen Hasselbachplatz und Keplerstraße.

Am Ende setzte sich bei der Abstimmung gegen die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Linke/Future die Meinung durch, dass Freiraumplanung nicht das richtige Mittel ist, um Menschen zum Hassel zu bringen.