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Stadtrat Magdeburg vertagt Bau einer Biogasanlage

Magdeburg sucht weiter nach einem Standort für eine neue Biogasanlage. Die Entscheidung soll im Herbst 2019 fallen.

Von Katja Tessnow 11.04.2019, 18:43

Magdeburg l Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg hat eine Entscheidung zum Bau einer Biogasanlage vertagt. Am 11. April 2019 entschied er mehrheitlich, bis zum Herbst 2019 auf eine ergebnisoffene Standortsuche für den Bau einer solchen Anlage zu gehen.

Hintergrund sind Proteste gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung Magdeburg, eine solche Anlage nahe Ottersleben an der Deponie Hängelsberge zu errichten. Vor allem die Ottersleber hatten in den vergangenen Wochen gegen den Bau einer solchen Anlage vor der Haustür ihres Stadtteils protestiert.

Mehrere Hundert Unterschriften waren gesammelt worden. Die Bewohner befürchten Gestank, der von der Anlage ausgehen könnte. Die CDU hatte den Bürgerprotest aufgenommen, scheiterte aber im Stadtrat mit dem Antrag, den Bau in Ottersleben auszuschließen.

Der Stadtrat Magdeburg hat die Verwaltung nun beauftragt, bis Herbst eine ergebnisoffene Standortsuche zu betreiben und dabei Vor- und Nachteile aufzulisten. Diese Untersuchung soll Grundlage für eine Entscheidung im Stadtrat sein. OB Lutz Trümper (SPD) kündigte an, dass für ihn auch weiterhin die Deponie Hängelsberge nahe Ottersleben der richtige Standort sei.

Die geplante Biogasanlage umfasst eine Größenordnung von rund 15.000 Tonnen an Bioabfällen pro Jahr, die verarbeitet werden können, und soll dem Städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb in Magdeburg die Möglichkeit einer höherwertigen stofflichen wie energetischen Verwertung geben. So ist die Bioabfallvergärungsanlage als Maßnahme vom Eigenbetrieb in der Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes 2018 aufgenommen worden, zu dem es 2017 vom Stadtrat einen Beschluss gab.