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Stadtumbau Alter Markt soll neue Mitte werden

Der Alte Markt in Magdeburg präsentiert sich noch wenig einladend. Jetzt soll international nach Ideen für einen Umbau gesucht werden.

Von Katja Tessnow 28.02.2018, 13:00

Magdeburg l „So einen Platz kann man nur alle 50 Jahre anfassen. Das geht nicht im Schnellverfahren, sondern am besten mit einem internationalen Wettbewerb.“ Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) erhofft sich von einer Neugestaltung des Alten Markts in Magdeburg deshalb einen großen Wurf.

Ausgegangen war die Initiative bereits im Oktober 2017 von der Ratsfraktion der Grünen. Ihr Tenor: Der Alte Markt müsse zu einem zentralen Treffpunkt in der Innenstadt von Magdeburg entwickelt werden – mit hoher Aufenthaltsqualität und hoher Frequenz von Besuchern.

Die Stadtverwaltung Magdeburg hatte das Anliegen umgehend befürwortet. Debatten in den Ratsausschüssen und mit Anrainern und Nutzern des Platzes (IHK, Weihnachtsmarkt GmbH, IG Innenstadt, Schausteller) folgte am 26. Februar 2018 ein einstimmiger Ratsbeschluss. Heißt: Der Platz muss angefasst werden. So weit herrscht Einigkeit.

Die Grünen, der Bauausschuss und die Verwaltung haben jeweils schon grob Ideen zum Platzumbau vorgetragen. „Wir sollten alle konkreten Vorschläge in die folgende Diskussion vertagen“, regte Wigbert Schwenke, Chef der Großfraktion CDU/FDP/BfM an. Im Detail sei unbedingt eine weitere Debatte nötig. Schon die Grünen hatten diese in ihrem Antrag angeregt, daneben auch eine Bürgeranhörung. Trümper stimmte dem voll zu.

Alfred Westphal (Grüne) verwies auf eine zur Sache bereits abgehaltene Runde im Ratssaal und ist begeistert: „Es war faszinierend, welches irrsinnige Interesse an dem Thema da war. Offenbar wird der Alte Markt von vielen Magdeburgern als Stadtmitte akzeptiert und gewünscht.“ Westphal endete: „Ich hoffe, dass es bis zum Kulturhauptstadtjahr einen Alten Markt gibt, wie ihn Paris nicht hat.“

Ziel des Umbaus ist vor allem eine große Stärkung der Verweilqualität auf dem Platz – mit Grün, Sitzmöglichkeiten, Verweilorten und mehr attraktiver Außengastronomie. Fakt ist, dass der Platz dennoch ein solcher bleiben muss, denn zur Nutzung für Märkte und andere Veranstaltungen mit Bedarf an viel Freiraum soll er natürlich weiter taugen. Feste Einbauten und große Grünflächen verbieten sich. Darauf verwies in der Debatte Klaus Kutschmann vom Bund für Magdeburg.

Jens Rösler (SPD) verwies darauf, dass die Diskussion um die Aufwertung des Alten Marktes „nicht ganz neu“ sei, „aber es ist richtig, wenn wir jetzt endlich etwas vorwärts kommen“. Ihm sei der vom Bauausschuss geforderte Aufbau historischer Fürstenfiguren eher „nicht wichtig“, sondern viel mehr die tatsächliche Belebung. „Vielleicht sitzen wir in ein paar Jahren alle unterm Sonnenschirmen auf einem wirklich schönen Platz."

Im ersten Schritt soll es Workshops und Bürgeranhörungen geben. Im zweiten soll der internationale Wettbewerb möglichst exzellente Ideen für den neuen Alten Markt zutage fördern.

Und das sind die Ideen für den neuen Alten Markt

Die Aufwertung des Alten Marktes ist beschlossene Sache; die Details sind es noch nicht. Konkrete Ideen werden weiter gesammelt.

Anregungen der Grünen:

  • Verbreiterung von Gehwegen
  • neue Sitzgelegenheiten
  • Platz für Außengastronomie
  • Parkverbot
  • Reduzierung Verkehr 
  • Begrünung
  • Beleuchtungs/Farbkonzept
  • Aufwertung Wochenmarkt
  • Qualifizierung weiterer Veranstaltungen
  • Touristeninformation

Anregungen des Bauausschusses:

  • Anbringung der vier historischen Kurfürstenfiguren am Magdeburger Reiter
  • neue Oberflächengestaltung

Anregungen der Verwaltung:

  • Einbeziehung angrenzender Plätze (Martin-Luther-Platz und Bei der Hauptwache)
  • Freiraumgestaltung
  • Verkehrskonzept
  • Beleuchtungskonzept und Versorgungselemente zur Marktnutzung (Elektro/Wasser))
  • Aufnahme des Themas Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2015 in die Platzgestaltung