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Stellenangebote Magdeburgs Arbeitsmarkt im Aufschwung

Sachsen-Anhalts Pendler-Hauptstadt bleibt Magdeburg. Die Agentur für Arbeit beobachtet einen wachsenden Arbeitsmarkt in der Stadt.

Von Holger Manigk 16.11.2017, 18:52

Magdeburg l Von der Job-Krise in der Nachwendezeit ist in Magdeburg nichts mehr zu spüren. Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gilt als jung und aufstrebend, wurde 2012 von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft gar zur dynamischsten Stadt Deutschlands gekürt. Der Trend spricht für Magdeburg: Der Arbeitsmarkt wächst, die Zahl der Arbeitslosen sinkt seit Jahren.

„Derzeit ist eine Normalisierung der Arbeitswelt zu beobachten. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt", sagt Wolfgang Phillip, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Magdeburg. 2016 erhielten in der 240.000-Einwohner-Stadt mehr als 9000 Arbeitslose einen neuen Job - knapp ein Viertel davon allerdings als Leiharbeiter. Diese Stellen seien eine gute Möglichkeit, "langzeitarbeitslose Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren", so Phillip. Doch auch im Groß- und Einzelhandel, in Autohandel und -reparatur wurden viele Jobs vermittelt. Weitere Boombranchen sind laut Agentur für Arbeit das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Baugewerbe.

Die Landeshauptstadt profitiert dabei von ihrer Lage außerhalb großer Ballungsräume: Bis nach Berlin im Osten und Hannover im Westen sind es rund 150 Kilometer auf der A 2. Braunschweig und Wolfsburg liegen etwas näher. So bleibt Magdeburg das erste Pendlerziel in Sachsen-Anhalt. Wie die anderen beiden Oberzentren Halle (Saale) und Dessau-Roßlau hat die Elbmetropole eine Sogwirkung auf ihr Umland. Mehr als 44.000 Menschen pendeln in die Großstadt, weil sie hier einen Job gefunden haben. Die meisten kommen aus den benachbarten Landkreisen Börde, Jerichower Land und Salzalndkreis. Doch auch aus dem Harz und dem Landkreis Stendal zieht es viele Pendler auf den Magdeburger Arbeitsmarkt.

Im Gegenzug zieht die Arbeit es mehr als 25.000 Magdeburger aus der Stadt. Die meisten von ihnen haben einen Job in der Börde oder im Salzlandkreis. Erst danach folgen weiter entfernte Ziele wie Berlin oder Wolfsburg. Vor einigen Jahren war es laut Agentur für Arbeit dagegen noch Normalität , außerhalb des Tagespendelbereiches weite Strecken für den Job in Kauf zu nehmen. Das war oftmals die einzige Möglichkeit, eine Arbeitsstelle zu finden. Inzwischen hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Region jedoch gewandelt: Unternehmen suchen Fachkräfte.

Die meisten Stellenangebote gibt es laut Arbeitsamt in der Branche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung. Auch in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung sowie Verkehr und Logistik sind viele Jobs frei. So sind in Magdeburg Stellen im Handwerk und der Altenpflege besonders schwer zu vermitteln, berichtet die Agentur für Arbeit. Ihre Mitarbeiter weisen Jugendliche bei der Berufsberatung auf Chancenberufe in der Region Magdeburg hin. So solle der steigende Fachkräftebedarf gedeckt werden. Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt und- und Berufsforschung sagen voraus, dass die Arbeitslosigkeit in Magdeburg weiter sinkt.

Infografik: Klima auf dem Arbeitsmarkt bleibt gut | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista