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Testtour Radwege: Slalom um Magdeburger Baustellen

Radfahrer haben es in Magdeburg manchmal schwer. Vor allem an klarer Umleitungsführung bei Baustellen hapert es. Ein Test:

Von Jana Heute 07.05.2019, 01:01

Magdeburg l Die Testtour führte die Volksstimme an einige Punkte in Magdeburg, die auch von Lesern immer wieder als Schwachstellen ausgemacht werden. Es sind nur Beispiele - die Liste ließe sich problemlos fortsetzen.

Hallische Straße  
Entlang der weiträumigen Baustellen-Absperrung gibt es keine gesonderte Verkehrsführung für Radfahrer. Der Radweg endet unvermittelt. Radfahrer müssen auf die Fahrbahn ausweichen oder die Seite wechseln, was einige Nutzer auch tun. Der Seitenwechsel ist jedoch aus Sicht von Norman Dreimann vom ADFC Magdeburg problematisch. „Es ist ein Zeichen, dass sich die Radfahrer auf der Baustellenseite nicht sicher fühlen. Gegenüber ist der Fuß- und Radweg aber zu eng und man verhält sich dann auch regelwidrig, weil man dort in die falsche Richtung radelt.“

Ähnlich problematisch sei die Situation in der Schlachthofstraße, wo der Radweg plötzlich ende. „Da wird einem teilweise angst und bange, wenn man die Videos dazu sieht, die Betroffene ins Netz gestellt haben“, so Dreimann. Besser gelöst haben die Verantwortlichen die Verkehrsführung in der Liebknechtstraße. Hier wurde mit Sperrbaken und entsprechender Beschilderung extra für Radfahrer eine sichere Gasse gebildet.

Sternstraße
Hier fehlt ein Radweg. Wegen der weiträumigen Baustellenabsperrung wird es für die Radfahrer jetzt aber noch gefährlicher. Sie müssen einen großen Bogen über Fahrbahn und Straßenbahngleise schlagen und dabei den laufenden Verkehr im Blick haben.

Breiter Weg
Immer am Bretterzaun entlang – auch wo das neue Domviertel entsteht, müssen die Radfahrer momentan auf die Fahrbahn ausweichen. Für geübte Pedalritter kein großes Thema. Wer sich unsicher fühlt, dem bleibt nur der Wechsel auf die andere Straßenseite.

Ernst-Reuter-Allee
Wegen des Neubaus am früheren Blauen Bock verläuft der Radweg in beiden Richtungen auf der anderen Straßenseite. Doch auch hier ist die Ausschilderung mangelhaft, beklagt der ADFC. Hinter der Baustelle bestünde de facto wieder Benutzungspflicht für die Radfahrer auf der anderen Seite. Das sei nur so lange kein Problem, bis etwas passiere auf dem kombinierten Fuß-/Radweg, betonen die ADFCler. „Auf diese Sicherheitslücke haben wir schon in verschiedenen Gremien hingewiesen“, sagt Norman Dreimann.

Damaschkeplatz
Rund um die Mega-Tunnelbaustelle herrscht Ausnahmezustand. Hier sind die Radwege oft mit Sperrbaken verstellt. Für Radfahrer und Fußgänger heißt das gemeinsames Slalomrennen auf dem Gehweg - sowie besonders rücksichtsvoll und achtsam zu sein.

Wilhelm-Külz-Straße
Radfahrer und Fußgänger teilen sich den Seitenweg. Auf dem holprigen Pflaster will auch kaum jemand mit dem Drahtesel radeln.

Abhilfe soll es hier laut ADFC bald geben. Die Stadt Magdeburg plant einen ca. 2 Meter breiten Asphaltstreifen auf der Straße und will auch die Durchfahrt zum Glacis für die Radfahrer ertüchtigen.

Fermersleber/Lemsdorfer Weg
Der Bereich samt Ringauffahrten hat für Radfahrer seine Tücken. Sie radeln, so die Beobachtung vor Ort, in Ermangelung vernünftiger Radwege vielfach auf der Straße. Radwege enden auf der Fahrbahn oder es sind gar keine vorhanden.