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Tierschutz Peta gegen Großaquarium in Magdeburg

Die Tierrechtsorganisation Peta will verhindern, dass in Magdeburg ein Großaquarium gebaut wird. Noch ist nichts entschieden.

Von Anja Guse 19.12.2019, 14:25

Magdeburg l Für rund 50 Millionen Euro könnte in Magdeburg in einigen Jahren ein großes Aquarium nach dem Vorbild des Ozeaneums in Lissabon entstehen. Diese Vision stellte Zoochef Kai Perret im Herbst 2017 auf einer Bürgerversammlung erstmals vor.

Die Tierrechtsorganisation Peta stellt sich entschieden gegen diese Idee und sieht das Vorhaben sehr kritisch. In einer Mitteilung heißt es: "In Zeiten von Fridays for Future, der fortschreitenden Ozeanplünderung und der zunehmenden Anerkennung von Tierrechten wäre der Neubau eines millionenschweren Aquariums eine geradezu provokante Steuerinvestition. Der Betrieb eines Großaquariums würde den Energieverbrauch der Stadt außerdem immens in die Höhe treiben."

Eine Alternative wäre laut Peta ein Virtual Aquarium. Auf einem riesigen Bildschirm könnten die Tiere in voller Lebensgröße gezeigt werden. Teilweise ist es sogar möglich, dass die virtuellen Darstellungen auf menschliche Gesten reagieren.

Da der Stadtrat Magdeburg über den Neubau des Aquariums entscheiden würde, fordert Peta die Ratsmitglieder und Oberbürgermeister Lutz Trümper auf, diesem Projekt nicht zuzustimmen. Das Geld solle lieber in tier- und klimafreundliche oder soziale Vorhaben investiert werden. Ein entsprechendes Schreiben ist jedoch bislang nicht im Rathaus eingegangen, erklärte Sprecherin Kerstin Kinszorra am 19. Dezember 2019 auf Volksstimme-Nachfrage.

In einer Machbarkeitsstudie wurde vor einigen Monaten aufgeführt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sich ein Großaquarium für Magdeburg rentiert. Unter anderem wird von 400.000 Besuchern pro Jahr ausgegangen. Die jährlichen Betriebskosten würden bei knapp 11 Millionen Euro liegen. OB Trümper betonte stets, dass das Aquarium nur gebaut werde, wenn es sich finanziell allein trägt.

In einer weiteren Studie wurde geprüft, welche Standorte für ein solches Projekt aus Verkehrssicht in Frage kommen könnten. Untersucht wurden die Standorte Elbauenpark, Stadtpark, Wissenschaftshafen, ehemalige Parteischule in der Klosterwuhne und das Wohngebiet Neustädter See. In einer nicht repräsentativen Umfrage der Volksstimme favorisierten Leser den Wissenschaftshafen.