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Tiersuche Begleitschutz für vermisstes Känguru Jimmy

Vier Polizisten überraschen die Känguru-Halter aus Magdeburg noch vor Sonnenaufgang mit einer guten Nachricht: Jimmy ist wieder da.

Von Katja Tessnow 29.05.2018, 16:26

Magdeburg l „Jimmy is back!“ (Jimmy ist zurück), twittert die Polizei am frühen Dienstagmorgen und: „Das Tier war offenbar nur mal eben auf Aus-Sprung.“ Schon der Tonfall der kurzen Polizeinachricht lässt auf ein glückliches Ende im Fall des Känguru-Ausbruchs vom Magdeburger Reiterhof in Ottersleben schließen.

So bestätigt denn auch Besitzer Frank Kaßner auf Nachfrage: „Jimmy ist komplett unversehrt, gesund und ohne jeden Kratzer zurück. Er kam in der Nacht gegen 3 Uhr sozusagen mit Begleitschutz zurück.“

Kaßner berichtet, wie vier Polizeibeamte um eben diese Zeit noch vor dem Morgengrauen an der Tür am Reiterhofdomizil so etwas wie einen kleinen Klingelsturm veranstalteten. Die Kaßners nahmen es den Beamten kein Stück krumm, denn sie wollten nur vermelden: Jimmy ist wieder zurück.

Zuvor hatten Zeugen in der Nacht zum Dienstag das Känguru auf der Königstraße Richtung heimischen Stall hüpfen sehen und die Polizei in Magdeburg darüber informiert. Bei deren Eintreffen war Jimmy schon ganz von selbst ins extra für seine ersehnte Rückkehr offen stehende Vorgehege gesprungen. Tür zu, alles gut.

„Wir sind sehr froh, dass Jimmy wieder gesund zurück ist“, sagt Frank Kaßner und dass so ein Ausbruch – für Jimmy schon der zweite in Folge 2018 – nicht noch einmal vorkommen dürfe. „Wir werden jetzt strikt darauf achten, dass die Türen zu den Gehegen nicht nur ver-, sondern auch stets abgeschlossen sind.“

Der vierjährige Jimmy, ein eigener Zögling der insgesamt sechs Kängurus umfassenden Ottersleber Herde, war zum ersten Mal vor etwa vier Monaten entwischt und schon damals nach zweieinhalb Tagen unversehrt zurückgekehrt. Zum zweiten Mal büxte das Tier in der Nacht zum 27. Mai 2018 aus.

Gäste einer Jugendweihefeier auf dem Kaßnerschen Reiterhof hatten zuvor eine Person in der Nähe der Tiergehege gesehen, die nach ihrer Entdeckung floh. Tierfreundin Ilona Kaßner vom Ottersleber Reiterhof hatte deshalb vermutet, dass jemand – mutwillig oder versehentlich – die Tür zum Känguru-Gehege geöffnet hatte.

Ein erster Versuch von Tierrettung und Polizei, Jimmy schon in der Sonntagnacht an der Halberstädter Chaussee einzufangen, misslang. Wie im ersten Fall zog es das Tier von selbst zur eigenen Familie zurück – gesund, allerdings etwas verängstigt und übermüdet, wie Ilona Kaßner feststellte, bevor sie sich ihres Schützlings mit beruhigendem Zureden annahm.